Vor einigen Tagen gab er der Berliner Zeitung (BZ) ein Interview zu den Themen Migration, Handel, Entwicklung und die Auswirkungen der Kolonialzeit. Wer nun jedoch interessante Einsichten und Perspektiven aufgrund der Komplexität der Themen erwartete, wurde bitterlich enttäuscht.
Lange Zeit haben wir zu wenig auf wirtschaftliche Entwicklung gesetzt und zu viel im Hilfsmodus gedacht. Im Kampf gegen den Hunger haben wir einiges erreicht, legt Nooke bereits schwungvoll los.
Haben «wir» das tatsächlich? Dass die transatlantische und damit auch bundesdeutsche «Entwicklungshilfe» Afrika mehr geschadet als genutzt hat, gilt nunmehr als Binsenweisheit, wenn es denn je darum ging. Dass etliche Länder beachtliche Erfolge vorzuweisen haben, geschah vielmehr trotz und nicht wegen der Hilfe, mit der die strukturelle Förderung der Unterentwicklung moralisch geschminkt wurde. Doch an solche Zusammenhänge verschwendet Nooke keinerlei Gedanken. Es ist auch nicht bekannt, dass er sie zumindest diskutiert hätte. Der 59-Jährige weiß aber, warum Afrika jetzt mutmaßlich wieder «zurück falle». Wie könnte es anders sein, der Grund ist das Schreckgespenst des «afrikanischen Bevölkerungswachstums».
Quelle: RT