Schon vor dem Journalisten Chaschukdschi verschwanden im Exil lebende saudische Dissidenten

Ein in Deutschland lebender Prinz sagt, er sei erst vor wenigen Tagen einer Entführung entgangen.

Kairo, Ende September: Es ist ein staubig-trockener Tag nahe der Wüste, an dem sich ein geheimnisvolles Treffen in einem Hotel der ägyptischen Hauptstadt abspielt. Angehörige der Botschaft Saudi-Arabiens spazieren mit einem Scheck über «mehrere Millionen» in die Lobby, so die Darstellung des in Deutschland lebenden saudischen Prinzen Khalid bin Farhan al-Saud im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Sie treffen einen Verwandten des Kritikers — und wollen dem Prinzen ein Angebot unterbreiten.

Sie haben meinem Verwandten gesagt, sie wollten mir helfen, weil ich kein Geld mehr hätte. Ich müsse den Scheck nur in der saudischen Botschaft in Ägypten abholen», erzählt Prinz Chalid. «Aber ich habe gewusst, dass das eine Falle ist.

Nur wenige Tage später, am 2. Oktober, verschwindet der kritische saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi in Istanbul. Kurz nach Mittag betritt er das Konsulat Saudi-Arabiens, um Dokumente für seine Hochzeit abzuholen. Seitdem wird er vermisst. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der prominente Kolumnist der Washington-Post von einem saudischen Sonderkommando ermordet worden ist.

 

 

Quelle: RT

Foto: Middle East Monitor