Alexander Neu: US-Ausstieg aus dem Abrüstungsabkommen INF ist am gefährlichsten wäre dies für Europa

Die USA haben am Wochenende ihren Ausstieg aus dem Abrüstungsabkommen INF mit Russland verkündet. Am gefährlichsten wäre dies für Europa, meint Alexander Neu, Obmann der Linken im Verteidigungsausschuss, im Sputnik-Interview. Atomare Mittelstreckenraketen mit Reichweiten bis zu 5500 Kilometern könnten wieder in Europa stationiert werden.

Der INF-Vertrag regelt die Abrüstung von Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern und ist besonders für Europa wichtig. Es gab vor der Unterzeichnung des Vertrages in den 1980er Jahren die Debatte um die SS-20-Raketen auf sowjetischer und Pershing-II-Raketen auf amerikanischer Seite. Die Problematik bei diesen Waffensystemen ist die extrem geringe Vorwarnzeit. Wenn man solche Waffen also beispielsweise in Deutschland oder Osteuropa stationieren würde, wäre die Flugzeit bis Russland mit unter zehn Minuten sehr kurz, so dass auf russischer Seite keine angemessene Reaktionszeit mehr wäre, um sich zu vergewissern, ob es eine Täuschung oder ein Fehlalarm der eigenen Aufklärungssysteme ist. Die russische Seite wäre direkt gezwungen, zurückzuschlagen, ohne gegenchecken zu können. Umgekehrt natürlich genauso. Damit erhöht sich die Gefahr eines nicht beabsichtigten Nuklearkrieges.

 

 

Quelle: Sputnik

Foto: DownVids