Washington droht offen mit Sabotage von «North Stream 2»

Im Tauziehen um das deutsch-russische Pipelineprojekt „Nord Stream 2“ läßt Washington nun alle Masken fallen. Jetzt droht die US-Regierung unverhohlen mit Zwangsmaßnahmen, um die Pipeline noch zu stoppen. „Wir haben noch nicht alle Instrumente eingesetzt, die das Projekt ernsthaft untergraben oder stoppen könnten“, erklärte jetzt der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland.

Noch hoffe Washington darauf, daß „die Opposition gegen das Projekt organisch wirkt“. Europa dürfe sich nicht einseitig von russischem Gas abhängig machen. Aber: „Wenn diese Philosophie nicht angenommen wird und Nord Stream weitergeht, dann hat der Präsident viele, viele andere Instrumente zur Verfügung – ich will jetzt nicht alle aufzählen –, um zu versuchen, das Projekt einzudämmen und zu stoppen“, sagte Sondland.

Der US-Diplomat bestritt, daß hinter der brüsken Ankündigung das Interesse der USA stehe, selbst Flüssiggas in Europa zu verkaufen. Die Abhängigkeit vom russischen Gas für Europa sei vielmehr geopolitisch falsch. „Wir wollen nicht, daß jemandem mitten im Winter das Gas abgedreht wird, wenn eine politische Krise ausbricht“, sagte Sondland. Wäre Europas Energieversorgung verletzlich, träfe dies auch die USA.

Der Bau der Gasleitung „Nord Stream 2“ durch die Ostsee hat bereits begonnen und soll Ende 2019 beendet sein.

Zuerst!