Der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Frans Timmermans ist nach eigenen Worten „sehr enttäuscht“ darüber, daß Österreich sich aus dem globalen Migrationspakt der UNO zurückgezogen hat.
Der Rückzug sei offenbar aus „innenpolitischen Motiven“ erfolgt, sagte Timmermans. Beim Thema Migration brauche es „Deutlichkeit für die ganze Welt“, betonte er.
Timmermans unterstrich die Bedeutung der „Menschlichkeit“ beim Thema Migration: „Wir müssen allen sagen, dass sie eine Rolle spielen wird“, so der EU-Kommissionsvizepräsident, auch wenn Europa selbstredend für den Schutz der Außengrenzen sorgen müsse und es Rückführungen geben werde. Speziell Afrika werde eine „riesengroße Herausforderung“. Aber auch diesbezüglich müsse man begreifen, „daß nur eine langfristige Zusammenarbeit mit Afrika Resultate bringen wird“.
Wenn man die Migrationsfrage nachhaltig lösen wolle, gehe es nicht nur um den Schutz der Außengrenzen, sondern auch um innereuropäische Solidarität, sagte Timmermans. Gebe es diese nicht, so gehe durch das Hochziehen der nationalen Grenzen der Schengen-Raum verloren.
Daß es dem hochrangigen EU-Funktionär nicht nur um „Menschlichkeit“ geht, legt allerdings ein Blick auf seine bisherigen Aktivitäten nahe. Timmermans gilt in Sachen Zuwanderung als ultraliberaler Überzeugungstäter, der im Oktober 2015 mit einer vielbeachteten Rede vor dem sogenannten „Grundrechte-Kolloquiums der EU“ (EU Fundamental Rights Colloqium) die Maske fallen ließ. Timmermans forderte damals die Mitglieder des EU-Parlaments auf, ihre Anstrengungen zu verstärken, den Prozeß der Umsetzung der „multikulturellen Diversität“ weltweit zu beschleunigen. Seiner Auffassung nach werden „monokulturelle Staaten verschwinden“. Die Masseneinwanderung von moslemischen Männern nach Europa sei ein Mittel zu diesem Zweck. Kein Land solle der unvermeidlichen Vermischung entgehen, vielmehr sollen die Zuwanderer veranlaßt werden, auch „die entferntesten Plätze des Planeten zu erreichen, um sicherzustellen, daß nirgends mehr homogene Gesellschaften bestehen bleiben.“
Quelle: Zuerst!
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