Wien: Darum ging es beim Treffen zwischen George Soros und Sebastian Kurz

Ein pikantes Zusammentreffen, das viele mit gemischten Gefühlen sehen: der österreichische ÖVP-Bundeskanzler Kurz empfing jetzt den ungarisch-amerikanischen Mega-Spekulanten und „Philanthropen“ George Soros, der in jüngster Zeit auch noch als Mitfinanzier kostenloser Prepaid-Karten für Migranten in die Schlagzeilen geraten ist, im Kanzleramt. Über dieses Treffen berichtete das deutsche Nachrichtenmagazin Zuerst! am Montag.

Hauptthema des Gesprächs mit Kurz soll allerdings die geplante Übersiedlung der von Soros gegründeten „Central European University“ (CEU) von Budapest nach Wien gewesen sein, die wegen ihrer Wühlarbeit gegen die ungarische Regierung ihren Standort in Budapest aufgeben mußte.

Die Regierung Orbán erließ 2017 ein Gesetz, das sich gegen den Betrieb ausländischer Universitäten richtet, jedoch in erster Linie als Attacke gegen Soros’ CEU gewertet wurde.

Ob sich Soros mit seinen Organisationen komplett aus Budapest zurückzieht, steht noch nicht fest. Fest steht dagegen ist, daß die CEU im Herbst 2019 ihren Forschungs- und Lehrbetrieb auf dem Areal des Otto-Wagner-Spitals in Wien aufnehmen wird.

Offiziell informiert sich Soros in Wien – am Montag auch noch bei Wissenschaftsminister Faßmann – über die Modalitäten der Akkreditierung der CEU in Österreich. Mit der Lizenz werden die Studienabschlüsse anerkannt. Derzeit gelten sie in den USA und Ungarn. Außerdem geht es um die Logistik der Übersiedlung von CEU-Mitarbeitern.

Ab dem nächsten Wintersemester sollen Postgraduate-Lehrgänge in Politikwissenschaft, Journalismus und Internationalen Beziehungen in Wien starten.

Neben der CEU sprachen Kurz und Soros auch über außen- und europapolitische Fragen wie die Zukunft der EU und den Westbalkan, hieß es offiziell aus dem Kanzleramt. Kurz sei es wichtig, „gerade auch mit Personen, mit denen man gewisse Auffassungsunterschiede hat, wie zum Beispiel in der Migration, im Gespräch zu bleiben“.

Weniger diplomatisch gibt sich Kurz´ Koalitionspartner, die FPÖ. So erklärte etwa der FPÖ-Fraktionsvorsitzende im Wiener Nationalrat, Johann Gudenus, bereits im April Medienvertretern gegenüber, es gebe „stichhaltige Gerüchte“, daß Soros „gezielt Migrantenströme nach Europa“ unterstütze. Gerade die jüngsten Vorgänge um die Zusammenarbeit zwischen Soros und dem Kreditkartenunternehmen Mastercard bei der Verteilung Zehntausender kostenloser Prepaid-Karten an Migranten auf dem Balkan wird allerdings von Beobachtern als schallende Bestätigung solcher „Gerüchte“ gewertet. (