Im Skripal-Fall reicht kriminalistischer Spürsinn

Um gängige Theorien zu aktuellen Ereignissen zu widerlegen, werden oft Spezialkenntnisse benötigt und müssen Fakten geprüft werden. Im Skripal-Fall reicht kriminalistischer Spürsinn.

Die Vergiftung der Skripals ist nicht das erste Ereignis mit enormen politischen Implikationen, dessen offizielle Version erhebliche Schwachstellen aufweist. Die Medien hätten als «vierte Gewalt» den Auftrag, diese aufzudecken. Anstatt aber offizielle Narrative kritisch zu hinterfragen, betrachten es Vertreter des Mainstream als ihre Aufgabe, zu deren Verbreitung beizutragen. Währenddessen werden abweichende Positionen und ihre Anhänger in Nischen gedrängt und verunglimpft. Die Regie erfolgt jeweils nach dem gleichen Drehbuch:

  1. Auswahl geeignet erscheinender Fakten, ergänzt durch zweckdienliche Vermutungen und Interpretationen
  2. Schuldzuweisung und Konstruktion eines Bedrohungsszenariums
  3. Forderung nach Bestrafung der Schuldigen durch Ächtung, Sanktionen und Militärschläge
  4. Verschweigen und Unterdrückung von unbequemen Fakten und Widersprüchen
  5. Partielle Akzeptanz von Einwänden sowie das Eingeständnis, dass auch andere Deutungen der Ereignisse möglich seien.

Der Eintritt in die letzte Phase geschieht meist nach einem längeren Zeitintervall, oftmals erst Jahrzehnte später unter der Ägide von Historikern. Das öffentliche Interesse ist dann meist abgeebbt, eine Thematisierung durch die Medien erscheint nicht mehr opportun. Der Schuldspruch wurde frühzeitig gefällt und hat sich tief im Bewusstsein der Medienkonsumenten wie auch der Redakteure festgesetzt. Eine Revision würde ein erhebliches Stück Arbeit bedeuten, wenn sie überhaupt gewollt wäre.

Die Kritik an offiziellen Theorien fokussiert sich auf deren Schwachpunkte. Um diese zu identifizieren und qualifizierte Gegenargumente vorzubringen, wird häufig ein spezielles Fachwissen verlangt. In manchen Fällen muss die Möglichkeit bestehen, Fakten zu überprüfen. Da dem Normalbürger diese Voraussetzungen fehlen und er ebenso wenig bereit ist, einer kritischen Minorität zu vertrauen, setzen sich alternative Sichtweisen allgemein nicht durch. Dieses Problem soll im Folgenden anhand von vier Ereignissen dieses Jahrhunderts illustriert werden, bevor auf die Andersartigkeit des Skripal-Falls eingegangen wird.

Nach offizieller Lesart kaperten vor 17 Jahren 19 islamische Terroristen mit Teppichmessern ausgerüstet vier Flugzeuge, sie lenkten zwei davon in das WTC und eins in das Pentagon. Als Achillesferse erwies sich bald der Kollaps des WTC 7. Dieses Gebäude, das ungefähr halb so hoch wie die Zwillingstürme war, sackte symmetrisch und nahezu mit Fallgeschwindigkeit in sich zusammen.

 

 

Quelle: Telepolis