Kiew fordert Unterstützung durch die Bundesmarine

Zwischen Russland und der Ukraine ist es jetzt erstmal zu einem Schlagbtausch mit scharfem Schuss gekommen. Auslöser war offenbar die Verlegung von drei ukrainischen Marinebooten in das Asowsche Meer. Die Russische Küstenwache versuchte das zu unterbinden. Es kam zu einem Schusswechsel unweit der Halbinsel Kertsch. Dabei sollen die ukrainischen Boote auch von der Krim aus beschossen worden sein. Augenzeugen zufolge kreisten russische Kampfjets über dem Schauplatz des Geschehens. Auch russische Kampfhubschrauber sollen beteiligt gewesen sein.

Jetzt hat der ukrainische Präsident Poroschenko für 30 Tage das Kriegsrecht verhängt. Das Kiewer Parlament stimmte diesem Schritt zu. 23 ukrainische Matrosen befinden sich teils verletz in russischem Gewahrsam, drei ukrainische Boote wurden von Russland unter Kontrolle gebracht.

Hintergrund des Zwischenfalls ist der Streit um das Meer zwischen der Krim und der Ostukraine. Rußland hatte zuletzt massiv seinen Anspruch geltend gemacht, die Zufahrt zum Asowschen Meer zu regeln.

Gleichwohl handelt es sich augenscheinlich um eine von Kiew kalkulierte Provokation, die der Poroschenko-Regierung die Möglichkeit eröffnet, sich um westlichen Beistand gegen Russland zu bemühen. Tatsächlich hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, der „Bild“-Zeitung gegenüber erklärt, man erwarte „von unseren deutschen Partnern, daß Marineschiffe der EU und der NATO in das Schwarze und ins Asowsche Meer schnellstens auf verstärkte Patrouillen entsandt werden, um solchen Kriegshandlungen Moskaus vorzubeugen“. Melnyk rief Deutschland bei dieser Gelegenheit auch gleich zu neuen Sanktionen gegen Russland auf. „Wir fordern daher die Bundesregierung auf, ohne Verzögerung neue, viel schärfere Sanktionen gegen die russische Staatsführung und vor allem gegen das Militär einzuführen“, betonte er.

Zuvor hatte der russische Außenminister Lawrow die Situation in der Straße von Kertsch als eine eindeutige Provokation seitens Kiews eingestuft. Wörtlich sagte Lawrow: „Es sind Kernaussagen des internationalen Rechts – nicht nur des Seerechts, sondern auch des allgemeinen internationalen Rechts, darunter auch der UN-Charta, des Seerechtsübereinkommens von 1982 und anderer völkerrechtlicher Instrumente – verletzt worden, die mehrfach von allen Staaten fordern, die Souveränität eines anderen Staates zu respektieren.“

Quelle: Nachrichtenmagazin Zuerst!