Das russische Außenministerium hat am Montag den ukrainischen Geschäftsträger einbestellt, um ihn nach den jüngsten Ereignissen in der Meerenge von Kertsch zu befragen.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, teilte dazu mit, man habe den ukrainischen Geschäftsträger um eine Erklärung zu den Provokationen Kiews in der Meerenge Kertsch gebeten.
Die russische Marine hatte in der Meerenge von Kertsch ukrainischen Schiffen die Durchfahrt verweigert und eines der Schiffe gerammt.
Am Sonntagmorgen haben Schiffe der ukrainischen Marine ohne Vorabsprache Russlands Grenze überquert und damit bilaterale Vereinbarungen zur Nutzung des Asowschen Meers verletzt.
Bei der Aktion wurden nach russischen Angaben drei, nach ukrainischen sechs Ukrainer verletzt.
Die Straße von Kertsch ist sowohl für Moskau als auch für Kiew von größter Bedeutung. Die Meerenge ist die einzige Verbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem nördlich gelegenen Asowschen Meer.
Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hatte am Sonntagabend beschlossen, für 60 Tage in der Ukraine den Kriegszustand zu verhängen. Dem Beschluss muss noch das ukrainische Parlament zustimmen.
Der UN-Sicherheitsrat in New York wird sich am Montag (11.00 Uhr Ortszeit; 17.00 Uhr MEZ) in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage befassen. Beantragt wurde die Sitzung nach Angaben von Diplomaten von Russland und der Ukraine.