Im Laufe des Monats kamen wieder mehr Migranten nach Großbritannien. Hatten sich die Migranten zuvor meist in LKWs versteckt, um durch den Eurotunnel zu gelangen, so ist diese Route nach dem Bau einer Mauer und der Räumung des «Dschungels von Calais», wo mitunter 10.000 Menschen lebten und auf eine Gelegenheit warteten, weitgehend verebbt. Auch in LKWs auf eine Fähre zu kommen, ist sehr schwierig.
Zwischen Calais und Dünkirchen waren zuletzt nur noch ein paar hundert Migranten an verschiedenen Orten in Zeltlagern, die immer wieder geräumt werden. In Frankreich kontrollieren britische Polizisten, wer nach Großbritannien reist. Nach dem Brexit, mit dem sich die Briten auch gegen innereuropäische Zuwanderung verbarrikadieren wollte, wird hier auf französischem Boden auch die Grenze zwischen der EU und Großbritannien verlaufen.
Am 18. November wurde die Leiche eines Flüchtlings unter einem Bus am Eurotunnel-Terminal in Folkestone gefunden. Das zeigt, wie gefährlich der Versuch ist, auf diese Weise über die Grenze zu gelangen. Am selben wurden aber auch 6 Flüchtlinge am Strand von Folkestone entdeckt, die mit einem kleinen Motorboot den Kanal erfolgreich überqueren konnten.
Obwohl das mit solchen kleinen Booten sehr gefährlich ist, versuchen zunehmend mehr, diese Route zu nehmen, um nach Großbritannien zu gelangen. Ein paar Tage zuvor, waren drei Boote von der Küstenwache aufgegriffen wurden, in denen sich insgesamt 24 Migranten befanden, in der Regel Männer, aber auch ein Baby und eine Frau. Am Tag zuvor war ein Fischerboot mit 17 Migranten in den Hafen von Dover eingefahren.
Die Küstenwache kontrolliert verstärkt. Politiker wie der Abgeordnete von Dover, Charlie Elphicke, beklagen das wachsende Problem «dieser Versuche, in Großbritannien einzudringen». Es werde von Tag zu Tag größer, dass die Flüchtlinge in einem offenen Boot sogar ein Baby mitrbachten, zeige, wie verzweifelt sie seien.
Auch am Dienstag gab es mehrere Vorfälle. Französische Polizisten hatten neun Migranten in einem kleinen Fischerboot 8 km vor Dünkirchen aufgegriffen. Kurz darauf rettete ein Schiff der britischen Seenotrettungsorganisation Royal National Lifeboat Institution (RNLI) 9 Migranten aus einem Boot, 13 km entfernt vom Hafen von Dover.
Quelle: Telepolis