Polen und Dänemark haben sich darauf verständigt, eine 900 Kilometer lange Gaspipeline unter dem Namen „Baltic Pipe“ über den Boden der Ostsee zu verlegen. Durch sie soll Gas aus Norwegen über dänisches Staatsgebiet nach Polen strömen. Das berichtete die Agentur AFP am Samstag unter Verweis auf die Regierung in Warschau.
Wie es heißt, sei die Inbetriebnahme der „Baltic Pipe“ für 2022 geplant, wenn der Vertrag zwischen Warschau und dem russischen Gaskonzern Gazprom ausläuft.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki nannte die Einigung mit Dänemark einen „Riesenschritt hin zu Sicherheit und Unabhängigkeit des polnischen Energiesektors“.
Wie der polnische Gasbetreiber Gaz-System SA und die dänische Firma Energinet SOV, die das Abkommen unterzeichnet hatten, ankündigten, soll die Gaspipeline bis zum 1. Oktober 2022 in Dienst gestellt werden.
Laut der Meldung soll die Kapazität der Gasleitung „Baltic Pipe“ zehn Milliarden Kubikmeter Gas jährlich ausmachen.
Das Projekt bekam demnach von der Europäischen Union über deren Förderprogramm Connecting Europe Facility (CEF) bereits eine Finanzhilfe in Höhe von 51,4 Millionen Euro. Indes wurden die Gesamtkosten für den Bau der Pipeline nicht genannt.
Moskau bleibt weiterhin der Haupterdgaslieferant für Warschau.Die Importe aus Russland machen rund 40 Prozent des polnischen Gas-Bedarfs aus. In den letzten sechs Monaten hat Polen die Importe aus Russland um 0,4 Milliarden Kubikmeter erhöht. Der 1996 unterzeichnete Vertrag zwischen dem polnischen Erdöl-und Gasunternehmen PGNiG und Gazprom umfasst die Lieferung von bis zu zehn Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr, mit einem vertraglich festgelegten minimalen Volumen von 8,7 Milliarden Kubikmetern. Der Vertrag gilt bis 2022.
Quelle: Sputnik