Antwort der EU-Kommission auf US-Ausstieg aus JCPOA: Iran Naher Osten Deutschland Fotostrecke Products mehr Stärkung des Euro

Infolge des einseitigen Ausstiegs der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit Iran -JCPOA- verfolgt die EU-Kommission Pläne zur Stärkung des Euro auf internationaler Ebene.

Einem Reutersbericht zufolge hat die EU-Kommission am Mittwoch Pläne zur internationalen Stärkung des Euro vorgestellt. Sie sind nicht zuletzt eine Absage an die zunehmende Abschottungspolitik der USA. Besonders im Energiesektor will Brüssel Europas Abhängigkeit vom US-Dollar brechen.

Die Initiative erfolgte  nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit Iran, was europäische Unternehmen dazu zwang, ihre Handelsgeschäfte mit Iran auszusetzen, um sich vor Washingtons Sanktionen zu retten.

Europäische Unternehmen könnten in Zukunft von einer grösseren Unabhängigkeit profitieren, schreibt die EU-Kommission. Mit einer verbreiteten Nutzung des Euro würden die Währungsrisiken verringert und auch die politischen Risiken.

Die EU ist der größte Energieimporteur der Welt. In den vergangenen fünf Jahren wurden Rohöl und Gas im Wert von fast 500 Milliarden Euro eingeführt. 85 Prozent der Importe wurden in US-Dollar abgewickelt.

Der Euro seinerseits ist die zweitwichtigste Währung weltweit und wird in 60 Ländern entweder als Zahlungsmittel gebraucht oder dann zumindest in irgendeiner Weise als Referenz herangezogen. Etwas mehr als ein Drittel aller internationalen Transaktionen wurden 2017 laut der EU-Kommission entweder in Euro in Rechnung gestellt oder beglichen.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte in seiner Rede zur Lage der EU im September 2018 bemängelt, dass 80 Prozent der Energieimporte in Europa in Dollar bezahlt würden. Der Euro müsse das Gesicht und Werkzeug der neuen europäischen Souveränität werden, hatte Juncker erklärt.