Pariser äußern sich zu Zerstörungen und den Gelbwesten — Pariser Prachtstraße nach Unruhen verwüstet

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Durch die Prachtstraße Champs-Élysée zog sich gestern eine Spur der Verwüstung, nachdem Polizei und Demonstranten der Gelbwesten sich dort am Vortag Straßenschlachten lieferten.

Während die Aufräumarbeiten anliefen, äußerten einige Bürger auf den Straßen ihre Meinung dazu, dass Demonstranten auch Gewalt anwendeten und Gebäude und öffentliches Eigentum beschädigten. Wie die Aufnahmen zeigen, wurden Schaufenster, Bankautomaten und Bushaltestellen beschmiert oder zerstört. Gegenstände wie Bodengitter und Bauzäune wurden entwendet und zu Barrikaden umfunktioniert.

«Ich denke, das ist eine wütende Antwort auf die wachsende soziale Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft», erklärt Marine, eine Einheimische aus Paris. Michel, der ebenfalls aus Paris stammt, sagt, er erkenne zwar an, dass die Menschen leiden, unterstütze die Zerstörung, die sie anrichten, jedoch nicht.

Die Demonstrationen der Gelbwesten waren zunächst als Reaktion auf die Ankündigung von Treibstoffsteuererhöhungen durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, haben sich aber inzwischen zu einem Ausdruck der allgemeinen Wut über hohe Lebenshaltungskosten, Armut und Ungleichheit in Frankreich entwickelt. Seither protestieren sie jeden Samstag.

Für dieses Wochenende hatte die französische Regierung rund 8.000 Polizisten auf den Straßen von Paris eingesetzt, um die staatliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Die zunächst friedliche Demonstration artete gegen Nachmittag allerdings in Krawallen und schweren Zusammenstößen mit der Polizei aus. Dutzende wurden verletzt. Der französische Präsident hat sich seit einer Woche nicht mehr zu den Protesten geäußert. Sein für heute geplanter Auftritt wird deshalb mit Spannung erwartet.