Die britische Premierministerin Theresa May geht gestärkt aus dem Misstrauensvotum hervor — vorerst. Rund 40 Tory-Abgeordnete mehr als nötig sprachen ihr das Vertrauen aus. Sie hatte ihnen vorher angekündigt, vor der Parlamentswahl 2022 zurückzutreten.
Der Tory-Ausschussvorsitzende Graham Brady kündigte das Ergebnis des Misstrauensvotums an: 200 der Tory-Abgeordneten im Parlament unterstützten sie, 117 sprachen sich gegen sie als Tory-Vorsitzende aus.
Dabei ist ihre Minderheitsregierung auf die Stimmen der nordirischen DUP angewiesen. Diese lehnt jedoch die offene Backstop-Regelung ab. Ganz zu schweigen von den Gegnern in den eigenen konservativen Reihen. Doch May gab sich nach dem gescheiterten Misstrauensvotum siegessicher:
«Nach der Abstimmung müssen wir zur Tagesordnung zurückkehren. Wir müssen den Brexit für die Menschen in Großbritannien unter Dach und Fach bringen und eine bessere Zukunft für dieses Land schaffen», forderte May. «Der Brexit spiegelt den Willen der Menschen wider. Er bringt das Land wieder zusammen, statt es weiter zu trennen. Westminster muss dabei mit gutem Beispiel vorangehen.»
Die aufgeschobene Brexit-Abstimmung im Parlament soll vor dem 21. Januar stattfinden.