Die Hauptstadt des Kosovo ist kurz vor Neujahr mit amerikanischen Flaggen verziert worden. Das ungewöhnliche „Festdekor” soll für die Vorstellung sorgen, dass der Kosovo kein Europa ist, die Brüsseler Politik in der unruhigen Balkanregion kläglich gescheitert ist und die Pristina-Anführer nicht vergessen, wem sie ihre Posten zu verdanken haben.
Am Mittwoch tauchten zahlreiche US-Flaggen auf dem Hauptplatz und in den Hauptstraßen von Pristina auf, angeblich als Dank für die 24 gepanzerten „Humvee”, die am Montag im Kosovo aus den USA eingetroffen sind. Es war die erste Lieferung im Rahmen eines im Juli unterzeichneten Vertrages über den Kauf von 51 gepanzerten Fahrzeugen für den Bedarf der Sicherheitskräfte des Kosovo.
Die Militärfahrzeuge kamen wenige Tage vor der entscheidenden Diskussion zur Bildung einer vollwertigen Kosovo-Armee, die am 14. Dezember im Kosovo-Parlament stattfinden soll. Die Kosovo-Abgeordneten, die ihre eigene Verfassung und internationale Rechtsakte umgehen, die beschlossen haben, die SBC, deren Aufgaben auf Naturkatastrophen beschränkt sind, in vollwertige Streitkräfte umzuwandeln, werden drei Gesetzesvorschläge diskutieren, die das Schicksal dieser Kräfte bestimmen sollen. Die Abgeordneten wollen die Sicherheitskräfte des Kosovo, deren Aufgaben auf Naturkatastrophen beschränkt sind, in vollwertige Streitkräfte umwandeln.Der Kosovo-Publizist Zivojin Rakocevic sagt im Sputnik-Interview, die Flagge des Landes, das die Unabhängigkeit der selbsternannten Republik unterstützt habe, sei seit langem Teil der lokalen albanischen Folklore. Dass die US-Flaggen vom Volk nicht weniger verehrt werden als nur die Kosovo-Flaggen, macht laut Rakocevic deutlich, wer in Kosovo und Metohija eigentlich „den Ton angibt” und dass es nicht die „Europäer” sind:
„Die EU-Politik im Kosovo, mit der diese versucht hat, Kosovo-Albaner mit der europäischen Mentalität zu ‚infizieren‘ und ihren Anführern die Idee zu vermitteln, dass sie sich zumindest an einige europäische Normen halten sollten, ist fehlgeschlagen”, kommentiert er. Diese Geste mit den Flaggen sei natürlich ein Dank für die „Humvees”. All dies füge sich perfekt in das Gesamtbild der „amerikanischen Ikonographie” im Kosovo ein, deren Traditionen sogar von den Clintons festgelegt worden seien.
Die aktuelle Situation in der teilweise anerkannten Republik sieht folgendermaßen aus:
„Die neue Armee und die amerikanischen gepanzerten Fahrzeuge sollen die Bevölkerung sowie das ehemalige Oberkommando der Befreiungsarmee des Kosovo (UÇK) mit der Arbeit des Sondergerichtshofs für Kriegsverbrechen der UÇK versöhnen, der 2017 in Haag auf Initiative der internationalen Gemeinschaft geschaffen wurde”. All dies sei eine Art «Schnäppchen»: „Wir geben euch die Armee und die Humvees, und Sie verraten an uns kleine Beamte der UÇK”.
Laut Rakochevich ist diese „freundschaftliche Vereinbarung” darauf ausgerichtet, das Projekt eines „unabhängigen Kosovo” abzuschließen, um dem Kosovo alle Eigenschaften der Unabhängigkeit zu verleihen. Aber im Wesentlichen ist dies eine leere Hülle ohne normalen Inhalt, in der Korruption und Kriminalität herrschen und die schlimmsten der schlechtesten Regeln, fügt er hinzu. Die USA sollen sich weder für Demokratie und Menschenrechte im Kosovo noch für die europäischen Werte interessieren. Wichtig sei nur, dass Pristina gehorsam Befehle ausführe und Loyalität beweise.
Quelle: Sputnik