Russland ist auf Platz zwei im SIPRI-Ranking der erfolgreichsten Waffenhersteller vorgerückt — hinter den USA. Großbritannien landete auf Platz vier.
Laut dem SIPRI-Bericht ist der Gesamtwert der Waffenlieferungen und entsprechenden Dienstleistungen in der Welt 2017 um 2,5 Prozent auf 398,2 Mrd. Dollar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Russland stark vertreten in den Top 100 der globalen Rüstungsunternehmen
„In den letzten Jahren hat Russland seine Position auf dem Markt der Waffenhersteller deutlich gestärkt“, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Ihm zufolge beläuft sich das Jahreswachstum der Verkäufe russischer Waffen um elf Prozent. Diese Dynamik dauert bereits seit drei Jahren in Folge an.
Dies wird auch durch eine erneuerte Liste der 100 größten Rüstungsfirmen der Welt (Angaben für das Jahr 2017) bestätigt, die vom Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) Mitte Dezember vorgestellt wurde.Zum ersten Mal seit mehreren Jahren sind bedeutende Veränderungen zu erkennen: Russische Rüstungsunternehmen landeten auf Platz zwei und überholten ihre britischen Konkurrenten.
Die gesamten Verkaufseinnahmen der zehn größten russischen Konzerne beliefen sich 2017 auf 37,7 Mrd. Dollar (9,5 Prozent der globalen Zahlen), was um zwei Milliarden mehr als bei Großbritannien ist. Im Vergleich zum Jahr 2016 stieg der Erlös der russischen Firmen in den Top 100 um 8,5 Prozent.
Größter russischer Waffenhersteller Almas-Antej schafft Sprung in Top 10 der Rüstungsbranche.
„Seit 2011 ist ein bedeutendes Wachstum der Waffenverkäufe durch russische Unternehmen zu erkennen“, sagte Siemon Wezeman von SIPRI. „Das stimmt mit den wachsenden Ausgaben Russlands für Waffenkäufe zur Modernisierung der eigenen Streitkräfte überein“, so der Experte.
Der russische Konzern Almas-Antej, der es auf Platz zehn der Rüstungsfirmen schaffte, steigerte seinen Erlös beim Waffenverkauf um 17 Prozent.
Drei weitere russische Unternehmen, die auf der Liste vertreten sind, zeigten ein noch höheres Tempo. Das Wachstum des Erlöses beim Waffenverkauf beläuft sich bei der „Vereinigten Triebwerkbaukorporation“ auf 25 Prozent, in der Holding „Hochpräzisionskomplexe“- 22 Prozent, in der Holding „Taktische Raketenwaffen“ – 19 Prozent.
Die Vereinigte Flugzeugbaukorporation landete auf Platz 14 mit einem Erlös von 6,44 Mrd. Dollar (plus 4,2 Prozent), die Vereinigte Schiffsbaukorporation – auf Platz 15 mit dem Erlös von 4,98 Mrd. Dollar.
Im Ganzen verbesserte Russland seine Kennzahlen im Ranking dank Raketen, Flugzeugtechnik und Elektronik.
Amerikaner teilen sich mehr als die Hälfte des globalen Waffenmarktes
US-Firmen teilen untereinander mehr als die Hälfte des globalen Waffenmarktes auf – auf sie entfallen 57 Prozent der Waffenverkäufe. 42 der 100 größten Rüstungskonzerne aus der Liste befinden sich in den USA. Ihr Gesamtumsatz stieg um zwei Prozent auf 226,6 Mrd. Dollar. Der Spitzenreiter ist Lockheed Martin (Erlös – 44,920 Mrd. Dollar), gefolgt von Boeing (26,930 Mrd.) und Raytheon (23,870 Mrd.).
Von den europäischen Unternehmen schaffte nur der Konzern Airbus den Sprung in die Top 10 (Platz sieben, 11,290 Mrd. Dollar). Er produziert das wegen seiner Pannen häufig kritisierte Militärfrachtflugzeug A400M.Der größte westeuropäische Waffenhersteller bleibt Großbritannien. Der britische Megakonzern BAE Systems (22,940 Mrd. Dollar) mit mehr als 83.000 Mitarbeitern landete auf Platz vier. Er beteiligt sich unter anderem an der Produktion des europäischen Kampfjets Eurofighter Typhoon.
Westliche Experten zogen zwar noch keine Bilanz für das Jahr 2018, doch für die russische Rüstungsbranche lief es nicht schlecht. Russlands Streitkräfte bekamen in diesem Jahr mehr als 5500 Einheiten an Waffen und Militärtechnik, wie der stellvertretende Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow mitteilte.
Quelle: Sputnik