Heimtückische israelische Taktik: Kampfjets „versteckten“ sich erneut hinter anderen Flugzeugen

 

Die Kritik an den jüngsten israelischen Luft-Aktivitäten über Syrien reißt nicht ab. Nach einem Einsatz in der Nacht zum Dienstag, der Waffenlagern in Syrien galt, hatte zunächst das russische Verteidigungsministerium von einer „Provokation“ und einer „direkten Bedrohung“ für zwei zivile Flüge in der Region gesprochen. Zwei Geschosse schlugen westlich von Damaskus ein. Das syrische Militär wagte nach eigenen Angaben nicht, diese abzufangen, weil sich offenbar erneut israelische Kampfjets hinter zivilen Flugzeugen „versteckten“. Das syrische Militär konnte infolgedessen seine Luftabwehrfähigkeiten nicht voll entfalten. Eine ähnliche Taktik hatte im September dazu geführt, daß eine russische Aufklärungsmaschine mit 15 Soldaten an Bord versehentlich von der syrischen Flugabwehr abgeschossen worden war.

Ein nicht näher genannter israelischer Offizieller bestätigte der „Washington Post“ gegenüber die Angriffe. Zum etwaigen „Verstecken“ hinter zivilen Fliegern äußerte er sich nicht.

Als besonders empörend wird auf Seiten der Pro-Assad-Allianz gewertet, daß Israel die Raketen von libanesischem Luftraum aus abgefeuert hat, als sich die beiden zivilen Flugzeuge gerade im Landeanflug auf Beirut beziehungsweise Damaskus befanden. Eine Maschine wurde daraufhin auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in der Nähe von Lakatia umgeleitet.

Auch der libanesische Verkehrsminister Fenianos kritisierte das Israels Verhalten scharf. Beirut will eine dringliche Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat einreichen.

Nach wie vor unklar ist, um welche Fluglinien es sich bei den angeblich gefährdeten Flügen handelte. Der Luftraum über Syrien ist derzeit großteils verwaist. In Syrien startet und landet neben der staatlichen Syrian Air und einigen privaten syrischen Flugunternehmen nur noch Iraqi Airways. Beide fliegen auch Beirut an. Über syrisches Luftgebiet fliegt zudem trotz Warnungen der Internationalen Luftverkehrsvereinigung (IATA) auch die nationale Fluggesellschaft des Libanon, Middle East Airlines (MEA). Während der Angriffe soll sich laut einer Quelle vom Beiruter Flughafen aber kein Flieger der MEA in der Luft befunden haben.

 

 

Quelle: Zuerst