Es sei nicht davon auszugehen, dass die saudischen Verantwortlichen im laufenden Gerichtsprozess sich selbst wegen Ermordung des Regimekritikers und Journalisten, Jamal Khashoggi, verurteilen.
Das unterstrich Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), Louis Charbonneau, am Freitag.
Bevor ein Gerichtsprozess im Khashoggi-Mordfall in Saudi-Arabien beginne, müssten umfassende und transparente Untersuchungen eingeleitet und damit Voraussetzungen für einen fairen Gerichtsprozess geschaffen werden, forderte Charbonneau.
HRW-Direktor sagte, der Gerichtsprozess, der in Saudi-Arabien im Khashoggi-Fall eröffnet worden sei nicht vertrauenswürdig, denn zuvor müsse festgestellt werden, wer Säge für die Zerstückelung die Leiche Khashoggi in die Hand genommen habe.
Außerdem dürfe der Prozess nicht nur auf diejenige Tatverdächtige beschränkt werden, die den saudischen Regimekritiker getötet haben, sondern müsse er auch jene betreffen, die den Mord angeordnet und organisiert haben.
Drei Monate nach dem Mord an dem regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat in Saudi-Arabien der Prozess gegen elf Verdächtige begonnen. Die mutmaßlichen Täter seien am Donnerstag vor dem Gericht in der Hauptstadt Riad erschienen, teilte Generalstaatsanwalt Saud al-Mudschib in einer Stellungnahme mit.
Khashoggi wurde am 2. Oktober 2018 im saudiarabischen Konsulat am Bosporus von einem extra angereisten 15-köpfigen Kommando erwürgt und anschließend zerstückelt.
Selbst US-Geheimdienst CIA geht davon aus, dass der 33-Jährige saudische Kronprinz Mohammed bin Salman der eigentliche Verantwortliche ist.