Olaf Scholz sieht Abschwung in Deutschland und will Bundeskanzler werden

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sieht ein Ende des jahrelangen Aufschwungs in Deutschland gekommen und fühlt sich wohl daher zum Kanzler berufen.

«Die schöne Zeit, in der der Staat immer mehr Steuern einnimmt als erwartet, geht zu Ende», sagte der SPD-Politiker der «Bild am Sonntag».

Für 2018 werde man zwar noch mal einen Steuerüberschuss ausweisen können, «aber nun sind die fetten Jahre vorbei. Von jetzt an erwarte ich keine unvorhergesehenen Mehreinnahmen mehr.»

Jüngsten Forderungen aus der Union nach einer kompletten Abschaffung des Solidaritätszuschlags erteilte Scholz daher erneut eine Absage. Man habe mit der Union in den Koalitionsverhandlungen «aus guten Gründen» vereinbart, dass Bürger mit einem «sehr hohen Einkommen weiter den Soli bezahlen» sollten, sagte er. Union und SPD planen bisher für 2021 eine Entlastung um 10 Milliarden Euro, die 90 Prozent der Soli-Zahler befreien soll.

Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl betonte Scholz, die SPD wolle den nächsten Kanzler stellen. Auf die Frage, ob er sich selbst das Amt des Kanzlers zutraue, antwortete er: «Ja. Frau Kramp-Karrenbauer hat gerade gesagt, dass von einer Parteivorsitzenden erwartet wird, dass sie sich das Amt zutraut. Für einen Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland gilt das Gleiche.» Kramp-Karrenbauer war Ende 2018 zur neuen CDU-Chefin gewählt worden.

Text: Daily Sabah

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