Das Auswärtige Amt betrachtet Briefe des US-amerikanischen Botschafters in Berlin, Richard Grenella, mit Sanktionsdrohungen gegen deutsche Unternehmen, die am Nord Stream-2-Projekt teilnehmen, als Provokation, schreibt Handelsblatt unter Berufung auf Quellen.
Der Zeitung zufolge waren die erhaltenen Schreiben des Unternehmens an das Ministerium mit der Bitte gerichtet, zu klären, wie auf solche Nachrichten zu reagieren ist. Das Außenministerium empfahl, auf eine Reaktion zu verzichten, aber er selbst betrachtete die Briefe mit Drohungen als Provokation.
Am Montag, 14. Januar, planen das Bundeskanzleramt und das Außenministerium, den Vorfall zu diskutieren und die Reaktion zu koordinieren.
Deutsche Politiker forderten eine harte Antwort und kritisierten Grenella.
Am 12. Januar sandte der US-Botschafter Briefe an mehrere deutsche Unternehmen, die wegen Nord Stream 2 Sanktionen drohten, und bat sie, «über ihren Ruf und ihre Zukunft nachzudenken».
Gleichzeitig erklärte der Vertreter von Grenella, dass der amerikanische Diplomat in dieser Frage nur die Position Washingtons vermitteln und nicht drohen wolle.