In Deutschland mussten Muslime bisher ihre Toten in die ursprüngliche Heimat bringen lassen, damit sie traditionell bestattet werden können. Christliche Friedhöfe gewähren nämlich nicht das für Muslime wichtige Ewigkeitsprinzip, da nach 30 Jahren die Einebnung eines Grabes vorgesehen ist. Dies ändert sich aber nun zumindest für muslimische Tote, sie sollen einen Rechtsanspruch auf ihre Grabstätte für alle Zeiten bekommen. Darüber schreibt der Linzer Wochenblick.
Verstorbene Muslime müssen auch nicht in Särgen bestattet werden, sie werden nun nach islamischem Brauch in ein Leinentuch eingehüllt. In Deutschland brauchte man bisher eine Sondererlaubnis der Gesundheitsbehörde, die Gesetzgebung hat aber hier den muslimischen Forderungen nachgegeben, das Friedhofsgesetz wurde dementsprechend liberalisiert. Grundsätzliche Bedenken hinsichtlich einer Verseuchung des Grundwassers durch Leichengift oder aus dem zukünftigen Waschhaus, in dem nach dem Tod laut Koran die Verstorbenen rituell gewaschen werden müssen, werden schlichtweg ignoriert oder ausgeräumt.
„Endlich können wir dort beerdigt werden, wo wir aufgewachsen sind, unser Leben verbracht und wo auch unsere Familien zuhause sind“, spricht sich Mohamed Abodahab, Sprecher des Friedhofträgervereins Wuppertral, für die muslimische Ruhestätte aus. Bislang konnte der Verein aber nur wenig Spendenbereitschaft für die Kosten von 500.000 Euro des neuen Luxus-Friedhofs bezeugen, so berichtete der WDR.
Der Organisator Abodahab appelliert deshalb nun an die Großzügigkeit der Deutschen. Er hat beim nordrhein-westfälischen Heimatministerium eine Finanzspritze für das Großprojekt beantragt. „Auch die Stadt befürwortet den Förderantrag, schließlich stehe das Projekt für erfolgreiche Integration,“ so der Sozialdezernent im Bereich Soziales, Jugend, Schule und Integration der Stadt Wuppertal, Dr. Stefan Kühn.
Auch der WDR bejubelt das Projekt: „In Wuppertal wird die bundesweit erste muslimische Ruhestätte gebaut. Sie soll ein Park werden, ein Paradies mit vielen Blumen, Gräsern, Sträuchern und Bäumen. Mit einem kleinen Bach, Bänken und Plätzen.“