An der „Flüchtlings“front im Mittelmeer gibt es wieder Streit. Jetzt erwägt der italienische Lega-Innenminster Salvini eine Klage wegen Begünstigung der Schlepperei gegen alle Besatzungsmitglieder des Rettungsschiffes „Sea-Watch 3“. Dies verlautete aus dem römischen Innenministerium. Das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin Zuerst! am Montag.
Salvini wies die Forderung des Jugendgerichts von Catania zurück, acht unbegleitete minderjährige Migranten von Bord gehen zu lassen. Die unbegleiteten Minderjährigen seien 17 Jahre alt, und es werde ihnen nicht genehmigt, das Schiff zu verlassen, verlautete aus dem Innenministerium.
Salvini rief am Freitag die niederländische Regierung auf, eine Lösung für die Migranten an Bord der „Sea-Watch 3“ zu finden. Schließlich fahre das Boot unter niederländischer Flagge. Die niederländische Regierung wies jedoch die Verantwortung zurück. Der italienische Vize-Premier Di Maio kommentierte dies auf Facebook mit den Worten: „Die ‚Sea-Watch 3‘ fährt mit niederländischer Flagge. Wenn sie im Mittelmeer unterwegs ist und Italien täglich herausfordern kann, ist dies der Flagge zu verdanken, die sie von den Niederlanden erhalten hat. Entweder übernehmen die Niederlande die Verantwortung für die Migranten, oder sie entziehen der deutschen NGO Sea-Watch die Flagge.“
Wegen eines Sturms liegt das in Rede stehende Schiff derzeit zwei Kilometer vor dem sizilianischen Syracus, teilte die Küstenwache mit. Italien hält seine Häfen für private Rettungsschiffe seit Monaten geschlossen und hat bereits mehrere Schiffe auf See blockiert.