Das Bundeskriminalamt geht nach der Festnahme dreier Iraker in Norddeutschland nicht davon aus, dass die drei eine Schläferzelle bildeten. Sondereinsatzkräfte machten die drei als Flüchtlinge anerkannten Männer in Meldorf im Kreis Dithmarschen dingfest. Zwei der Verdächtigen waren laut der Behörden fest entschlossen, einen Anschlag zu begehen.
Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, erläuterte: „Wir haben in den Ermittlungen bislang kein konkretes Anschlagsziel feststellen können, sehr wohl aber die Überlegung, möglichst viele Menschen dabei auch zu töten.“ Frauke Köhler, die Pressesprecherin der Generalbundesanwaltschaft, betonte: „Aber wenn man sich dann fragt: Wann denn und wo? Da ist es so, dass nach unseren Ergebnissen man sagen muss: Das konkrete Anschlagsziel und der konkrete Anschlagszeitpunkt standen noch nicht fest, darüber hatten sie sich unseren Erkenntnissen zufolge noch keine abschließenden Gedanken gemacht.»
Der dritte Festgenommene wurde nach bisherigem Ermittlungsstand von seinen beiden Landsmännern mit der Beschaffung einer Schusswaffe beauftragt.
„Es gibt Bezüge zu einer ausländischen terroristischen Vereinigung, konkret des IS», so ´Köhler. „Aber das sind bei Weitem keine Belege dafür, dass sie im Auftrag des sogenannten Islamischen Staates handelten oder aber gar Mitglieder der ausländischen terroristischen Vereinigung IS wären. Von daher ermitteln wir auch nicht wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung.“
Die drei Männer, die zwischen 23 und 36 Jahre alt sind, wurden dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt.