Im Wettrüsten zwischen den USA und der aufstrebenden Supermacht China konnte Peking jetzt deutlich aufholen und den Rückstand auf die Atom-Weltmacht USA spürbar verringern. Chinesische Medien veröffentlichten jetzt Filmmaterial der atomwaffenfähigen Mittelstreckenrakete Dongfeng 26, die damit praktisch für frontreif erklärt wird.
Die DF-26 soll nicht nur über erhebliche Reichweite verfügen, sondern – und das ist der besondere Trumpf – auch über die Fähigkeit verfügen, einen in Fahrt befindlichen gegnerischen Flugzeugträger zu versenken. Dies soll möglich sein, weil die Rakete ihre ballistische Flugbahn im Zielanflug korrigieren kann und wegen der hohen Geschwindigkeit kaum abzuwehren ist. Bislang galt die DF-26 als noch in der Testphase befindlich.
Chinesische Medien hatten erst kürzlich berichtet, daß die Streitkräfte DF-26-Stellungen ins abgelegene Nordwest-Plateau des Landes verlegt hätten – als Antwort auf einen Einsatz des US-Zerstörers „USS McCampbell“ nahe der Paracel-Inseln. Die Raketen sollen von dort aus in der Lage sein, US-Territorium zu erreichen.
China beansprucht das Südchinesische Meer als eigenes maritimes Vorfeld. Die Volksrepublik hat dort, um ihren strategischen Anspruch zu untermauern, mehrere künstliche Inseln aufgeschüttet, auf denen Kampfflugzeuge und anderes militärisches Gerät stationiert werden können. Mitte Mai waren erstmals chinesische Kampfflugzeuge auf einer der Inseln in der Region gelandet. Die USA kritisierten die Aktion heftig.
Die US-Marine schickt regelmäßig Schiffe ins Südchinesische Meer, um – offiziell – der Forderung nach einem freien Schiffsverkehr in der Region Nachdruck zu verleihen, tatsächlich aber, um auch den eigenen strategischen Anspruch auf das maritime Vorfeld des Reichs der Mitte aufrechtzuerhalten. Das Gebiet wird außer von China auch von Taiwan und Vietnam beansprucht.