Costa Rica: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten Óscar Arias Sánchez

Zwei weitere Frauen haben den ehemaligen Präsidenten Costa Ricas, Óscar Arias Sánchez, des sexuellen Missbrauchs bezichtigt. Vorwürfe, die der 78-jährige jedoch «kategorisch» zurückweist. Das berichtet euronews in einem Videobeitrag.

Zuvor hatte auch eine Ärztin und Aktivistin den Friedensnobelpreisträger wegen sexueller Gewalt angezeigt. Seinem Anwalt zufolge kooperiert Sánchez mit den Ermittlern.

Arias Sánchez soll demnach die damals 30 Jahre alte Frau in seinem Haus ohne Einwilligung an den Brüsten berührt haben und mit den Fingern in sie eingedrungen sein.

Eine der beiden Frauen, die nun auch an die Öffentlichkeit gingen, ist Emma Daly. Die britische Kommunikationsdirektorin von Human Rights Watch arbeitete als Journalistin, als Sánchez sie ihren Angaben zufolge im Jahr 1990 in einer Hotel-Lobby in Nicaragua angefasst habe.

«Ich sah, wie Oscar Arias auf uns zukam. Also rief ich ihn zu uns, weil ich ihn gut kannte, und stellte ihm eine Frage. Aber anstatt zu antworten, blieb er stehen und schaute mich an. Er lehnte sich vor, legte seine Hand auf meine Brust und fasst meine Brüste an. Er sagte: ‘Du trägst keinen BH’. Ich war so schockiert. Alles, was ich sagen konnte war: ‘Doch, ich trage einen BH’. Was eine absurde Reaktion ist, aber in dem Moment fiel mir nichts Besseres ein. Dann ging er weiter. Eine Frau neben mir, eine andere Journalistin, sagte zu mir: ‘Ich habe gesehen, was passiert ist. Ich werde dich unterstützen, wenn du etwas unternehmen willst.’ Aber ich sagte, nein es ist okay», erzählte Daly.

Bis die #metoo-Kampagne viral ging, hätte Daly jahrelang nicht mehr über den Vorfall nachgedacht.

Unter Verwendung des Hashtags machten Frauen auf der ganzen Welt auf sexuelle Übergriffe aufmerksam, nachdem mehrere Klagen gegen den US- Filmproduzenten Harvey Weinstein eingereicht worden waren.

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