Italien: Salvini lässt Flüchtlingslager in Sizilien räumen

Der italienische Lega-Innenminister Salvini bleibt an der „Flüchtlings“front auf Kurs – er läßt jetzt das europaweit größte Illegalen-Lager räumen, das sich im sizilianischen Mineo nahe Catania befindet. In dem Aufnahmezentrum, das zuletzt wegen ausufernder Drogen-Aktivitäten negativ aufgefallen war, sind derzeit rund 1200 Migranten untergebracht. Salvini hatte zuletzt als Generallinie angekündigt, größere Flüchtlingseinrichtungen zugunsten kleinerer aufzulösen.

Die ersten 50 Asylwerber, die die Einrichtung in Mineo verlassen und künftig in Syrakus, Ragusa und Trapani untergebracht werden sollen, stammen zum Großteil aus Bangladesch. Noch bis Ende des Monats sollen weitere 100 Personen das Lager verlassen, das Salvini zufolge bis Ende 2019 endgültig geschlossen wird.

Das Lager machte in letzter Zeit vor allem wegen Drogenhandels Schlagzeilen. 19 Personen, mehrheitlich Nigerianer, wurden erst kürzlich, am 28. Januar, festgenommen. Sie gehörten laut den Ermittlern einem ausgedehnten Dealerring an, der die größten sizilianischen Städte mit Drogen belieferte. Der Staatsanwalt von Catania, Carmelo Zuccaro, erklärte in diesem Zusammenhang, das Flüchtlingslager von Mineo sei zu einer „Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ geworden. Innenminister Salvini ließ sich das nicht zweimal sagen und erklärte Mineo daraufhin zur Chefsache – er wolle „Ordnung in Italien schaffen“, sagte er. Jetzt schafft er Fakten.

Text: Zuerst!