Nach der Rückbeorderung des französischen Botschafters in Rom hat Italien seine Bereitschaft zu Gesprächen erklärt. Auslöser der jüngsten Eskalation im Streit zwischen Frankreich und Italien war ein Treffen des italienischen Vizeregierungschefs Luigi di Maio mit Vertreterinnen und Vertretern der französischen Gelbwesten-Bewegung, die unter anderem den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron fordert.
Innenminister Matteo Salvini twitterte daraufhin, die italienische Regierung sei sehr bereit, Macron zu treffen.
Es gehe ihm grundsätzlich um drei Dinge: Erstens solle Frankreich 15 italienische Aktivisten an Italien übergeben, die in ihrer Heimat als Terroristen gelten und sich seit den 70ern in dem Nachbarland aufhalten. «Sie trinken seit Jahrzehnten in Frankreich Champagner, obwohl sie eigentlich in Italien im Gefängnis sitzen sollten», so Salvini.
Weiter sagte er: «In den vergangenen zwei Jahren hat die französische Regierung, die uns Lektionen über Großzügigkeit und Gastfreundschaft hält, 60.000 Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen, einige wurden nachts im Wald ausgesetzt, darunter Frauen und Kinder. Das ist meiner Meinung nach nicht das Verhalten eines zivilisierten Landes. Drittens kontrolliert die Gendarmerie Züge mit Pendlern von Italien nach Frankreich und verschwendet dabei Stunden um Stunden mit unseren Staatsbürgern.»
Der Streit zwischen Frankreich und Italien schwelt seit Monaten — vor allem beim Thema Flüchtlingspolitik. So kritisierte Di Maio, Frankreich spiele sich noch immer als Kolonialherr auf und treibe damit Migrantinnen und Migranten nach Europa.