Einer wird am Dienstag nicht dabei sein, wenn der Prozess gegen hochrangige katalanische Separatisten beginnt: Carles Puigdemont, ehemaliger Präsident Kataloniens, hat sich lange vor dem Beginn des Prozesses ins Ausland abgesetzt. Zwölf Aktivisten und Politiker müssen sich ab Dienstag vor Gericht verantworten. Der Prozess ist auf drei Monate angesetzt, in denen rund 500 Zeugen vernommen werden sollen.
Für Puigdemonts ehemaligen Vize, Oriol Junqueras, fordert die Staatsanwaltschaft 25 Jahre Haft. 17 Jahre fordern die Ankläger für die ehemalige katalanische Parlamentspräsidentin Carme Forcadell, die zum Zeitpunkt der einseitigen Unabhängigkeitserklärung im Amt war.
Ebenfalls 17 Jahre werden für die Aktivisten Jordi Sànchez und Jordi Cuixart gefordert. Sie werden der Rebellion beschuldigt.
Regierungssprecher Jordi Turull, Berater sowie mehrere ehemalige Minister der Regionalregierung finden sich ebenfalls unter den Angeklagten. Nachhaltigkeitsminister Josep Rull, Außenminister Raül Romeva, Arbeitsministerin Dolors Bassa und der Vertreter des Innenressorts, Joaquim Forn, der für die katalanische Polizei zum Zeitpunkt des Unabhängigkeitsreferendums zuständig war.
Drei der Angeklagten sind bereits wegen Veruntreuung und schweren Ungehorsams verurteilt worden: Justizminister Carles Mundó, Unternehmensminister Santi Vila und Regierungsministerin Meritxell Borrás.