Streit zwischen Frankreich und Italien auf dem Siedepunkt

Erst hatte ein italienischer Minister öffentlich Unterstützung für die seit Monaten in Frankreich protestierende Gelbwesten geäußert. Dann zog Paris die diplomatische Reißleine und rief seinen Botschafter in Rom zurück. Darüber schreibt die Journalistin Isabel Marquez da Silva für den paneuropäischen Nachrichtensender euronews.

Der Streit zwischen Frankreich und Italien hat einen seit dem Zweiten Weltkrieg nie gekannten Siedepunkt erreicht. Zoff gibt es indes schon seit langem. Reaktionen aus dem Europäischen Parlament.

Italien und Frankreich seien wie zwei Kusinen oder Schwestern, meint die liberale französische Abgeordnete Nathalie Griesbeck. Natürlich sei die italienische Koalition in sich zerstritten. Frankreich habe auf diese Provokationen vernünftig reagiert.

Auf italienischer Seite wird dagegen gegenseitiger Respekt eingefordert.

Es sei ein Streit zwischen Freunden oder besser noch zwischen Kusinen, meint der italienische Abgeordnete Ignazio Corrao von der Fünf-Sterne-Bewegung.

Es müsse aber Schluss sein mit der französischen Arroganz. In einer Rede vor dem Europäischen Parlament beteuerte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte, dass die Spannungen rasch beendet werden könnten.

Italien sei Teil des europäischen Projekts, so Corrao, und wolle an einem besseren Europa mitarbeiten. Ein Europa mit weniger Sparpolitik und mehr Bürgernähe.

Diplomatie sei die Verständigung zwischen Staaten und diene der Bildung neuer gemeinsamer Projekte im Dienste der Menschen, sagt Griesbeck.