Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will ein Verbot von Therapien zur Heilung von Homosexualität. «Homosexualität ist keine Krankheit, und deswegen ist sie auch nicht therapiebedürftig», sagte Spahn (CDU) der «tageszeitung».
Justizministerin Katarina Barley (SPD) sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur, Homosexualität sei genauso normal wie Heterosexualität. Therapien dagegen verstoßen angeblich gegen die Menschenwürde. Sie sei mit Spahn im Kontakt, um zu prüfen, wie eine Regelung zu solchen «Konversionstherapien» aussehen könne.
Bei der sogenannten Reparativtherapie handelt es sich um eine Methode der Psychotherapie, die als Ziel die Abnahme homosexueller Neigungen und die Entwicklung heterosexueller Potentiale verfolgt. Daneben gibt es auch noch andere Methoden, die teilweise umstritten sind.
Die Befürworter der Therapien sehen in dem Vorstoß des homosexuellen Gesundheitsministers eine gravierende Missachtung von Persönlichkeits- und Selbstbestimmungsrechten. Derartige Therapien werden zumeist von Menschen wahrgenommen, die sich mit ihrer sexuellen Orientierung nicht wohl fühlen oder diese als unnormal empfinden. Oft steht die Homosexualität auch konträr mit den eigenen Werten. So wird eine erfolgreiche Therapie von den Patienten als berfreiend empfunden.
Spahn sagte, das Gesetz solle «klar genug» sein, damit es Wirkung entfalte. Gut wäre eine Einigung auf einen Vorschlag bis zum Sommer. Konkret solle das ärztliche Berufsrecht Konsequenzen vorsehen, wenn jemand diese Therapien anbiete. Im Sozialrecht sollte festgelegt werden, dass es keine Vergütung dafür geben darf. Noch fraglich sei ein angemessenes Strafmaß. Eine einmal schon von den Grünen ins Gespräch gebrachte Geldbuße von 500 Euro finde er «nicht übermäßig abschreckend», sagte Spahn.