Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hat die US-Regierung ihre Kampagne gegen die russisch-deutsche Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ fortgesetzt. Vizepräsident Mike Pence kritisierte das Pipelinevorhaben scharf und ließ sich sogar zu einer handfesten Erpressung verleiten. Darüber schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin Zuerst! am Montag.
Pence wörtlich: „Wir können die Verteidigung des Westens nicht garantieren, wenn unsere Bündnispartner sich vom Osten abhängig machen.“ Die USA wollten ausdrücklich allen NATO-Partnern danken, „die sich klar gegen Nord Stream 2 positioniert haben“, sagte Pence.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Projekt zuvor in einer Rede gegen Kritik verteidigt. „Es ist richtig und wichtig, daß Europa in gewisser Weise die Hoheit über seine Gasversorgung und die Diversität seiner Gasversorgung behält“, sagte Merkel, die am Samstagvormittag kurz vor Pence sprach.
Die Kanzlerin verteidigte auch das Atomabkommen mit Iran, aus dem die Trump-Regierung ausgestiegen ist. Pence wiederum erklärte, die größte Bedrohung im Nahen Osten sei derzeit Iran. An die Europäer appellierte der Vizepräsident, sie sollten die Sanktionen gegen Iran nicht unterlaufen. Außerdem sei es an der Zeit, daß auch Europa aus dem Atomabkommen mit Iran austrete.