Deutschland hat erneut der syrischen Regierung vorgeworfen, Chemiewaffen in ihrem Land eingesetzt zu haben.In einer am Samstagabend verbreiteten Erklärung behauptete das Auswärtige Amt, Syrien verfüge weiterhin über Chemiewaffen und forderte deshalb den syrischen Staatschef, Baschar el-Assad, auf, diese zu vernichten. In dieser Erklärung hieß es dazu weiter, Berlin bemühe sich weiterhin, den Einsatz von Chemiewaffen weltweit, darunter in Syrien, zu verhindern.
Die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OVCW/OPCW) erklärte am vergangenen Freitag, im April 2018 sei in der syrischen Stadt Duma das Chlor-Giftgas eingesetzt worden. Es gebe «vernünftige Gründe anzunehmen, dass giftige Chemikalien als Waffe bei dem Angriff am 7. April 2018 eingesetzt wurden», teilte die OPCW in ihrem Abschlussbericht zu dem Zwischenfall in der Stadt Duma mit.
Dabei sind die syrischen Bestände zur Produktion von Chemiewaffen auf dem US-Spezialschiff Cape Ray komplett bereits zuvor vernichtet worden. Die US-Regierung teilte mit, dass rund 600 Tonnen Chemikalien zur Herstellung des Giftgases Sarin sowie Senfgas schneller als geplant vernichtet worden sind. Auch die OPCW hatte zuvor bestätigt, dass alle offiziell deklarierten Chemiewaffen der syrischen Regierung im Jahr 2013 zerstört wurden.