Großbritannien: Corbyn fordert Stopp von Waffenlieferungen an Israel

Der Chef der britischen Arbeiterpartei, Jeremy Corbyn, hat seine Regierung aufgefordert, keine Waffen mehr an Israel zu verkaufen.

Damit reagierte Corbyn auf den UNO-Bericht vom 28. Februar des laufenden Jahres, in dem Israel des Kriegsverbrechens und Verbrechens gegen Menschlichkeit bezichtigt wurde. Die britische Regierung solle die Ermordung von Palästinensern ohne wenn und aber verurteilen und den Waffenverkauf an Israel stoppen, fordert Labour-Chef auf Twitter.

Wie es in einem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten UN-Bericht heißt, gebe es Belege dafür, dass die israelischen Streitkräfte bei den friedlichen Demonstrationen im Gazastreifen «Marsch der Rückkehr» im vergangenen Jahr Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Scharfschützen des israelischen Regimes sollen gezielt auf Kinder, Behinderte, Rettungskräfte und Journalisten geschossen haben. Wie der Vorsitzende der unabhängigen UN-Untersuchungskommission, Santiago Canton, betonte, hätten die Soldaten bei den Einsätzen gegen palästinensische Zivilisten, das humanitäre Völkerrecht und die Menschentrechte verletzt.

Beim «Marsch der Rückkehr» handelt es sich um eine Aktion, die am 30. März 2018, zeitgleich zum palästinensischen «Tag des Bodens», begonnen hat und am 15. Mai, Tag der israelischen Staatsgründung, hätte enden sollen. Seitdem finden aber an jedem Freitag Demonstrationen statt. Laut Angaben sind dabei bislang mindestens 260 Palästinenser getötet und 27000 weitere verletzt worden. Für die Palästinenser markiert dieser Tag die «Nakba», die Katastrophe. Palästinensische Flüchtlinge beziehungsweise deren Nachkommen wollen anlässlich der weltweit stattfindenden Jubiläumsfeiern für Israel daran erinnern, dass ihr Problem bislang ungelöst geblieben ist.