Trumps Treffen mit Kim: Ein langer Weg zum Abendessen

Die Flugreise von Präsident Donald Trump nach Vietnam kostete die Steuerzahler 5.695.000 Dollar allein für das fliegende Taj Mahal des Präsidenten . Plus Millionen mehr für seine Gefolgsleute, die Präsidentenlimousine, Hotelzimmer, Mahlzeiten, Sicherheitsdetails und Ho Chi Minh weiß was noch. Von Eric Margolis.

Wofür? Ein nettes Foto und ein fröhliches Abendessen für die beiden Führer in Hanoi. So ziemlich jeder, der asiatische Angelegenheiten verfolgt, wusste im Voraus, dass der nordkoreanische dynastische Muskelmann (auch bekannt als König) kein Interesse oder guten Grund hatte, sein Atomprogramm aufzugeben. Der Direktor des nationalen US-Geheimdienstes Dan Coates ließ Trump letzte Woche genau das wissen.

Vor vielen Monden habe ich in Jamaika an Land- und Hafenentwicklungsprojekten gearbeitet. Der Chef meiner Firma, ein selbstbewusstes, hohes Tier, pflegte jedes neue Problem abzuwehren, indem er in seinem melodiösen englisch-jamaikanischen Akzent sagte: «Keine Sorge, ich werde es verhandeln!» Aber in den meisten Fällen hat der Chefunterhändler die Dinge durcheinander gebracht.

Amerikas selbsternannter Chefunterhändler tat dies auch in Vietnam. Entweder hatte er es so eilig, aus Washington herauszukommen, um den zunehmenden Sturm von Skandalen zu vermeiden, mit denen er konfrontiert ist, oder er dachte, er könnte dem nordkoreanischen Führer schmeicheln, seine Atomwaffen aufzugeben, das Einzige, was eine US-Invasion in Nordkorea oder eine Regimewechseloperation verhindert.

Man bezweifelt auch, dass Trump & Co. erkannt haben, wie sehr die Nachbarn Nordkoreas, Russland und China, Kim Jong Un ins Ohr geflüstert haben. Woher kamen die nordkoreanische Nukleartechnologie und die Raketen? Glaubte Trump wirklich, dass der gewiefte Vlad Putin es ihm erlauben würde, Kim die Hose herunterzuziehen?

Die so genannte «Entnuklearisierung» Nordkoreas war immer Schlangenöl. Der einzige effektive Weg, das nukleare Arsenal Pjöngjangs zu reduzieren, besteht darin, sich über Jahre hinweg geduldig auf gegenseitige Zugeständnisse einzulassen.

Ein besserer Weg wäre es, den Koreakrieg von 1950 zu beenden und die erdrückenden US-Sanktionen gegen Nordkorea langsam aufzuheben und Südkorea dann die Führung beim Wiederaufbau des Nordens zu überlassen. Und vor allem die Drohungen der USA einstellen, Nordkorea einzunehmen und/oder die Kim-Dynastie zu stürzen.

Die Nordkoreaner ihrerseits könnten von den USA verlangen, dass sie die Region entnuklearisieren und ihre Atomwaffen aus Japan, Südkorea, Guam und der Fünften Flotte entfernen. Pjöngjang könnte auch darauf bestehen, dass die mehr als 30.000 US-Soldaten und Luftwaffenstützpunkte in Südkorea abgezogen werden. Das sind die wahren diplomatischen Fragen, nicht Umarmungen und Bekenntnisse zur unsterblichen Liebe.

Präsident Trump ist ein Amateurdiplomat, obwohl er denkt, dass er ein König ist. Die ganze Aufmerksamkeit, die er von den US-Medien erhält, ist ihm eindeutig in den Kopf gestiegen. Seine «Art of the Deal» (Kunst des Deals) funktionierte in Hanoi nicht.

Interessanterweise widmeten die amerikanischen Medien der Ironie von Trumps erstem Kontakt mit Vietnam in den späten 1960er Jahren nicht viel Aufmerksamkeit, als seine wohlhabende Familie für ihn sechs medizinische Aufschübe wegen eines winzigen Fußproblems sicherstellte, das ihn während des Vietnamkriegs aus der US-Armee heraus hielt.

Ich meldete mich während des gleichen Konflikts zur Armee und humpelte durch die Grund- und Aufbau-Infanterieausbildung mit einem gebrochenen Knochen im linken Fuß, weil ich glaubte, dass es die Pflicht jedes US-Bürgers war, den Militärdienst zu leisten.

Trumps Beharren darauf, dass Nordkorea die meisten oder sogar alle seine Atomwaffen im Austausch für eine moderate Verringerung der US-Sanktionen verschrottet, sah schon aus wie ein Rohrkrepierer, bevor Trump nach Hanoi ging. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Erzkriegtreiber John Bolton, der frühere Atomabkommen mit dem Iran und Nordkorea sabotiert hat, eine wichtige Rolle bei diesem Fiasko gespielt hat.

Interessanterweise erzählte Trump früher Reportern, dass Russlands Putin ihm gesagt hatte, dass der KGB berichtete, dass Nordkoreas Atomwaffenarsenal hauptsächlich Tamtam ist. Der KGB hat einen Ruf für seine Genauigkeit.

Unterdessen muss der nordkoreanische Führer Kim eine weitere zweitägige Zugfahrt zurück nach Pjöngjang unternehmen. Er muss seine Angst vor dem Fliegen überwinden — Fliegen ist sicherer als Bahnfahren.

Das Scheitern von Hanoi könnte Kims Machterhalt untergraben. Das ist nicht gut. Der Kim, den man kennt, ist viel besser als der, den man nicht kennt. Ein wackeliges Nordkorea wäre viel gefährlicher als das Königreich Kims. Nord- und Südkorea machen wichtige Fortschritte beim Aufbau besserer Beziehungen.

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