US-Streitkräfte transportierten 50 Tonnen IS-Gold aus Syrien ab

Nach übereinstimmenden regionalen Medienberichten haben die US-Streitkräfte in Kooperation mit der Kurdenmiliz YPG 50 Tonnen Gold, das in den letzten Jahren von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im irakischen Mossul erbeutet wurde, aus Syrien abtransportiert. Das Gold soll aus Gebieten fortgeschafft worden sein, die in der ostsyrischen Region Deir ez-Zour zuvor unter Kontrolle des IS standen.

Das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin Zuerst! am Sonntag. Ein Teil des Goldes soll auch an die Kurdenmiliz YPG gegangen sein. Berichten zufolge wurde das übrige Gold von der US-Militärbasis in Kobani abtransportiert. Das Gold soll größtenteils aus der nordirakischen Stadt Mossul stammen, die der IS 2014 unter seine Kontrolle brachte.

Den Quellen zufolge trafen US-Militärhubschrauber in Hadschun, Deir ez-Zor und al-Daschischa ein, um IS-Kämpfer, die sich den US-amerikanischen Truppen ergeben hatten, in Gewahrsam zu nehmen. Diese sollten dann schildern, wo sich die geplünderten Geld- und Goldverstecke befinden.
Dabei schlossen beide Seiten einen Deal, wonach angeblich „Hunderte von Feldführern und „Experten“ der Terrororganisation verschont“ werden, so das Nachrichtenportal Al Masdar.

Die in London ansässige „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ (SOHR) macht unterdessen darauf aufmerksam, daß das Gold rechtmäßig syrisches Eigentum ist. SOHR-Chef Rami Abdulrahman erklärte Medien gegenüber: „Dieses Gold wurde der Zentralbank von Mossul gestohlen, der Wirtschaft in Syrien, die unter der Kontrolle des IS stand, und durch den Verkauf syrischer und irakischer Antiquitäten wie geschmuggelter Antiquitäten aus Palmyra, die über die Türkei an Schmuggler und Händler verkauft wurden.“

Kurdische Beamte hatten der „Washington Post“ gegenüber bereits im Dezember erklärt, daß IS-Führer Dutzende Millionen US-Dollar gewaschen hätten, indem sie im vergangenen Jahr in legale Unternehmen im gesamten Nahen Osten investiert hatten. Sie berichteten, daß große Mengen an Gold und Geld auch in der irakischen Wüste vergraben wurden.

Die syrische Gruppe „Raqqa Is Being Slaughtered Silently“ berichtete im Juni 2015, daß der IS seinerzeit so weit ging, seine eigenen goldenen „Islamischer Dinar“-Münzen zu prägen.

Auch Colin Clarke, ein Experte für Terrorismusfinanzierung von der Soufan Group, behauptet seit längerem, der IS könnte Gold- und Geldreserven verstecken, um seine Aktivitäten in der Region für den Fall zu finanzieren, daß das „Kalifat“ in Syrien und im Irak besiegt werde – was derzeit geschieht.

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