Türkei schmeißt Journalisten der deutschen Systempresse raus

Türkei-Korrespondenten des ZDF und des «Tagesspiegel» haben am Sonntag nach der Verweigerung ihrer Akkreditierung das Land verlassen.

Das Presseamt in Ankara hatte ihnen ebenso wie einem nicht ständig in der Türkei lebenden NDR-Reporter vor rund einer Woche mitgeteilt, dass ihr Antrag auf eine neue Pressekarte nicht bewilligt worden sei.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas verurteilte die Ausreise der beiden Journalisten aus der Türkei. «Dass deutsche Korrespondenten ihrer Arbeit in der Türkei nicht frei nachgehen können, ist für uns inakzeptabel», schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas am Samstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

«Wenn Journalisten an der Arbeit gehindert werden, ist das mit unserem Verständnis von Pressefreiheit nicht vereinbar», sagte er.

Brase, zu dessen Berichtsgebiet auch Iran und Afghanistan zählen, kündigte an, künftig gegebenenfalls aus Teheran über die Türkei zu berichten. Das klingt absurd, rangiert doch Iran auf der Rangliste von Reporter ohne Grenzen mit Platz 164 noch sieben Plätze hinter der Türkei. Doch von Iran habe er eine Arbeitserlaubnis und eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, sagte Brase. In der Türkei, einer Nato-Verbündeten Deutschlands, habe er aber immer Probleme gehabt.

Das Auswärtige Amt in Berlin verschärfte am Samstag die Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei. Es könne «nicht ausgeschlossen werden, dass die türkische Regierung weitere Maßnahmen gegen Vertreter deutscher Medien sowie zivilgesellschaftlicher Einrichtungen ergreift», hieß es.