Innenminister von Schleswig-Holstein verschweigt Asylantengewalt in Flüchtlingsunterkunft

In gerade einmal drei Monaten hat die schleswig-holsteinische Polizei in der Landesunterkunft für Asylbewerber (LUK) in der Stadt Boostedt 117 Straftaten aufgenommen.

Das schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin Zuerst! am Dienstag. Zudem werden bei 23 weiteren Straftaten Asylbewerber als tatverdächtig geführt. Das alles ergibt sich ausschließlich aus der internen Polizeistatistik, da keiner der Fälle öffentlich gemacht wurde.

Und das, obwohl Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) nach Kritik im vergangenen Jahr angekündigt hatte, mit der Kriminalität von Asylbewerbern in Boostedt künftig transparent umzugehen. Unter den Straftaten sind unter anderem Körperverletzungen, auch mit Waffen, Diebstähle, Sachbeschädigungen, Bedrohungen und mindestens eine Vergewaltigung. Verstöße gegen die Aufenthaltserlaubnis sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Davon zeigte sich auch der Bürgermeister Hartmut König (CDU) überrascht, da selbst ihm die Taten nicht mitgeteilt wurden. Tatsächlich findet sich nicht einmal eine Pressemitteilung zu den Straftaten. Auf Anfrage der „Kieler Nachrichten“ bestätigte das Innenministerium, daß die Kriminalität in Boostedt angestiegen sei. Eine „aktive Pressearbeit“ zu Anzeigen oder Verdachtsfällen wäre aber „unverantwortlich“, solange keine gesicherten Erkenntnisse vorlägen. Denn man wolle keine Vorurteile schüren.