US-Kriegsverbrechen in Syrien wurden weißgewaschen

Es war schon erstaunlich, diese Woche Berichte des US-Nachrichtensenders CNN aus Syrien zu sehen. Der amerikanische Bombenanschlag auf einen verbliebenen Schauplatz der ISIS-Terrorgruppe bei Baghouz an der Grenze zum Irak wurde als eine Art heldenhafter letzter Angriff gegen die Terrorgruppe dargestellt.

Diese Verdrehung der Realität ist eine atemberaubende Fallstudie in Propaganda und «Wahrnehmungsmanagement» unter dem Deckmantel der «freien Medien».

CNN sendet Berichte vor Ort von seinem Korrespondenten Ben Wedeman in der syrischen Provinz Deir ez-Zor. Im Hintergrund waren laut Videomaterial des Kanals deutliche Anzeichen dafür zu sehen, dass die US-Luftwaffe weiße Phosphor-Brandmunition zur Unterstützung der Offensive gegen Militante abwarf.

Der rücksichtslose Einsatz von weißen Phosphorbomben ist wohl ein Kriegsverbrechen. Doch die US-Medien berichteten offen darüber, als ob es sich um eine legitime Kriegsoperation zur «Bekämpfung des Terrorismus» handelte.

Nichts in der CNN-Reportage deutete auf etwas Illegales im Zusammenhang mit der US-Militärkampagne hin. Im Gegenteil, die Ereignisse wurden als mutiger Versuch dargestellt, «ISIS zu besiegen».

Aus mehreren Gründen ist diese jüngste US-Militäroperation in Ostsyrien beunruhigend, nicht zuletzt wegen der zunehmenden zivilen Todesfälle durch amerikanische Luftangriffe.

Zum Ersten stellt die amerikanische Militärpräsenz in Syrien eine schwere Verletzung des Internationalen Rechts dar. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben keine rechtliche Grundlage, sich in diesem Land aufzuhalten, in dem sie seit 2015 operieren, sei es mit Bodenstreitkräften oder mit Kriegsflugzeugen.

Zweitens ist gut dokumentiert, dass Washington heimlich militärische Hilfe an verschiedene regierungsfeindliche Milizen, einschließlich terroristischer Gruppen wie ISIS, weitergeleitet hat, um die syrische Regierung des Präsidenten Bashar al Assad zu stürzen. Dies erfolgte im Rahmen eines achtjährigen verdeckten Krieges, der von Washington und seinen Verbündeten zur Durchsetzung eines illegalen Regimewechsels gegen die souveräne Regierung in Damaskus finanziert wurde.

Präsident Trump hat angeordnet, dass sich die US-Truppen aus Syrien zurückziehen sollen. Er sagt, dass es Zeit ist, «unsere Jungs» nach Hause zu bringen. Als ob «unsere Jungs» dort eine edle Pflicht erfüllt hätten. Tatsache ist, dass die Anwesenheit amerikanischer Streitkräfte in Syrien ein Kriegsverbrechen ist. Sie sollten gar nicht da sein.

So sind verspätete US-Medienberichte über amerikanische Streitkräfte, die sich auf die Überreste von ISIS in Ostsyrien stürzen, gelinde gesagt, etwas anormal, wenn man bedenkt, dass Washington im Geheimen verschiedene dschihadistische Terrorgruppen mit dem Ziel eines Regimewechsels unterstützt. Das ist eine ganz und gar kriminelle Aggression gegen Syrien.

Aber die jüngste Operation in Ostsyrien ist besonders schwer zu akzeptieren. Es war die syrische Armee zusammen mit den russischen, iranischen und Hisbollah-Kräften, die Syrien weitgehend von der Plage der von außen unterstützten islamistischen Terrorgruppen befreit haben. Der Krieg in Syrien wurde gegen die USA und ihre bösartigen kriminellen Partner gewonnen und nicht, wie uns die amerikanischen Medien glauben machen wollen, aufgrund der «heroischen Bemühungen» Washingtons.

Die westlichen Nachrichtenmedien haben sich in letzter Zeit auf eine kleine Tasche von ISIS-Holdouts in Ostsyrien konzentriert, als ob die USA der Befreier des arabischen Landes wären — eines Landes, das Washington und seine NATO-Verbündeten mit Dschihadisten für einen kriminellen Regimewechsel durchsetzt haben.

Die Berichterstattung von CNN in dieser Woche war besonders pervers. Ben Wedeman und sein Team zeigten, wie das US-Militär im Namen der «Terrorismusbekämpfung» verbotene weiße Phosphor-Brandsätze auf zivilen Gebieten im Osten Syriens fallen ließ.

Die CNN-Berichterstattung war ohne den geringsten Hinweis darauf, dass solche Militäraktionen schwere Kriegsverbrechen darstellen. Die gesamte US-Militärpräsenz in Syrien stellt eine noch größere Verletzung des Internationalen Rechts dar. Die «Normalisierung» solcher Regelverstöße und Kriegsverbrechen durch die US-Medien in Echtzeit ist ein Beispiel dafür, dass solche vermeintlichen Nachrichtensender nichts anderes sind als ein Propagandararm für die imperialistische Kriegstreiberei Washingtons.

Die banale Normalisierung dessen, was als enormes Kriegsverbrechen anzusehen ist, durch die US-Nachrichtenmedien ist etwas, das man sehen, wenn nicht gar verabscheuen muss.

Amerikanische Streitkräfte in Syrien haben Tausende von Zivilisten getötet. Ihre jüngsten Operationen zur «Befreiung» der östlichen Region von Dschihadisten, mit denen sie sie erst durchdrungen haben, haben allein in dieser Woche Dutzende von Zivilisten durch US-Luftangriffe getötet. Dies ist eine grausame Erinnerung an den Schrecken, den die US-Luftangriffe auf die syrische Stadt Raqqa verursachten, die 2017 durch amerikanische Bombardierungen zerstört wurde.

Das Leichenhaus, in das Syrien verwandelt wurde, ist eine direkte Folge der amerikanischen Regime-Change-Machenschaften. Und doch berichten die US-Medien über einen Mikrokosmos des Schreckens in einer Weise, die darauf hindeutet, dass die amerikanischen Streitkräfte irgendwie Befreier sind. Wie grotesk.

Eine solche obszöne Verzerrung ist zum Teil der Grund, warum Washington seine kriminellen Kriege in anderen Teilen der Welt fortsetzen darf. Es liegt daran, dass die US-Medien Kriegsverbrechen in Echtzeit weißwaschen. Und CNN hat die schamlose Dreistigkeit, seine Kriegspropaganda «Journalismus» zu nennen.

Quelle: Antikrieg.com / Strategic Culture Foundation