MH17-Abschuss: Die Niederlande und Australien nehmen Gespräche mit Russland auf

Niederländische und australische Regierungsvertreter haben sich mit ihren russischen Amtskollegen getroffen, um über Russlands Rolle beim Abschuss des Passagierflugs MH17 über der Ostukraine im Juli 2014 zu sprechen.

Vergangenes Jahr kam ein internationales Ermittlerteam zu dem Schluss, dass die verwendete Rakete von der russischen Armee stammte.

«Ich möchte die Fortschritte anerkennen, die gemacht wurden, um die Verantwortlichen für den Abschuss von MH17 zur Rechenschaft zu ziehen. Anfang dieses Monats haben wir die erste Runde der Gespräche über staatliche Verantwortung zwischen Australien, den Niederlanden und Russland abgehalten», sagte Marise Payne, die australische Außenministerin.

Ihr Amtskollege Stef Blok, der niederländische Außenminister, fügte hinzu: «Wir können nicht auf den genauen Inhalt eingehen, da Vertraulichkeit hier unverzichtbar ist. Aber ich kann sagen, dass wir weiterhin entschlossen sind, Wahrheit, Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht zu erlangen.»

Die Gespräche sollen dazu führen, dass Russland Verantwortung übernimmt und Schadensersatz an die Angehörigen der Opfer zahlt.

Russland sieht die Schuld am Abschuss bei der Ukraine

Russland streitet die Vorwürfe bisher ab und gibt der Ukraine die Schuld an dem Abschuss. In deren Besitz hätte sich die Rakete befunden. Sie sei zwar 1986 in Russland hergestellt worden, aber noch im gleichen Jahr in die Ukraine verschifft worden.

Das Flugzeug von Malaysia Airlines war 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur und wurde über einem von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiet in der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Menschen in dem Flugzeug kamen ums Leben. An Bord waren auch 193 Niederländer und 27 Australier.