Wer sich das ARD-Magazin Kontraste anschaut, dem wird viel geboten: zusammengeschnittene Videosequenzen, «nachgesprochene Gedächtnisprotokolle», vermeintliche «Experten gegen Rechtsextremismus», Vermischung von Wahrheit und Lüge und vor allem werden über sogenannte «Verschwörungstheorien» schwadroniert. Anfang Januar hatte man sich auch News Front genauer unter die Lupe genommen und letztlich zum Schluss gekommen ist, dass man eine «Gefahr für die Demokratie» ist. Dieses wurde auf Kontraste eine vermeintlich böse «Öko-Bewegung» unter die Lupe genommen, die — wie könnte es auch anders sein — in Russland ihren Ursprung hat: Die Anastasia-Bewegung.
«Die Siedler der «Anastasia»-Bewegung sehen aus wie Öko-Aussteiger, doch bei so manchem verbirgt sich hinter der grünen Fassade eine völkische, braune Ideologie. In Deutschland hat die Bewegung ca. 800 Anhänger, die sich in ländlichen Regionen ausbreiten. Die Anführer pflegen Kontakte zu Reichsbürgern, Holocaust-Leugnern und Anhängern der Identitären Bewegung», schreibt das ARD-Magazin in der Einleitung zum Video.
Die Bewegung geht auf eine Buchreihe des russischen Autors Wladimir Merge zurück, aus dessen Büchern man auch gleich ein Zitat herauspickt, die das antisemitische Fundament dieser Bewegung hervorhebt. Allerdings wird hier ein Zitat genommen, also nicht vom Autor selbst stammt, sondern woanders übernommen. Aus dem Kontext herausgerissen, wie man sagen würde. Das man selbst im Beitrag etliche Male über die sogenannte «jüdische Weltverschwörung» gerne spricht, lassen wir mal kommentarlos dahingestellt.
Kurz gesagt, streben die Siedler dieser Bewegung ein Leben auf dem Land an und kaufen dafür leerstehende Häuser, wie im Video beschrieben, in Brandenburg. Dieses Bundesland hat wie fast alle Bundesländer mit einem Problem zu kämpfen: Landflucht. Immer mehr Menschen ziehen in die Großstadt und verlassen das Land. Dabei wird in Deutschland gerade darüber debattiert, wie man die hohen Mietpreise in Städten wie Berlin, München oder Hamburg bekämpfen kann. Dort sind die Mietpreise innerhalb kürzester Zeit teilweise um mehr als 30 Prozent gestiegen. Und das obwohl man sich vor dem Anstieg als Normalverdiener kaum noch eine Wohnung leisten kann.
Das leben in der Großstadt wird in deutschen GEZ-Medien gerne als hip, modern und progressiv beschrieben. Probleme wie Drogen, Vergewaltigung und Armut werden dabei außen vor gelassen. Das Thema Umwelt wird im Zuge der Greta-Bewegung allerdings gerne aufgegriffen. Öko scheint dann doch irgendwie angesagt zu sein, solange man Freitags die Schule schwänzt und sich gegen den Klimawandel einsetzt. Wer allerdings auf dem Land im Einklang mit der Natur leben will und möglichst weit entfernt von der kapitalistischen Konsumgesellschaft seine Kinder großziehen will, der läuft schnell Gefahr ein Antisemit oder Nazi zu sein.
Um das alles zu belegen, werden nahezu alle Kniffe aus der Trickkiste ausgepackt. Mal wird ein Video gezeigt, wo ein Siedler vorgestellt wird, wo er vertretbare oder legitime Dinge sagt. Darauf folgt dann ein Video, wo man auf Stumm schaltet und seine Worte nachsprechen lässt. Dann wird es natürlich wieder kompromittierend, weil mal wieder öffentlich über die «jüdische Weltverschwörung» gesprochen wird. Doch wenn hier Volksverhetzendes gesprochen wurde, dann müsste doch längst zumindest eine staatsanwaltschaftliche Ermittlung laufen.
Und natürlich wurde für so eine «Reportage» von weniger als zehn Minuten wieder mal «ein Jahr lang undercover recherchiert», was letztlich ein Armutszeugnis für die Reporter selbst ist. Und das Muster dieser Reportagen ist gleich: Man will vor bösen Deutschen warnen, die vermeintlich rechtsextrem sind, was man aber auf den ersten Blick nicht erkennt. Diese werden dann in die unfeine verschwörungsideologische Ecke gedrängt, dann als Nazis diffamiert, wobei die Spur nach Russland dabei immer unverzichtbar ist.
Tatsächlich gibt es ähnliche Bewegungen auch in Russland, Belarus und der Ukraine, wo man sich aber etwas sachlicher mit dieser Bewegung auseinandersetzt. Während im Osten Europas das autarke Leben auf dem Land gefördert wird, wird es im Westen bekämpft. Dort soll der Konsum angetrieben werden. Obst und Gemüse soll nicht selbst angebaut werden, sondern man soll vom Großabnehmer zu überteuerten Preisen kaufen. So ziemlich alles wird propagiert, was dem Großkapital dienlich ist. Zwischendurch werden dann mal einige Pseudo-Debatten über hohe Mietpreise, Genfood oder Umweltschäden geführt.
Anstatt jeden Unsinn zu glauben, der in den Medien verbreitet wird, der sollte sich ein eigenes Bild über solche Bewegungen machen. Hier geht es nicht darum, die Bewegung voll umfassend vorzustellen oder zu verurteilen. Viel mehr soll hier wieder mal ein Beispiel gezeigt werden, wie unverhohlen in öffentlich-rechtlichen Medien manipuliert, gelogen und diffamiert wird, um staatliche Behörden gegen die eigenen Bürger aufzuhetzen.