In Belgrad fordern 10.000 Menschen den Rücktritt von Präsident Aleksandar Vučić

In der serbischen Hauptstadt Belgrad haben rund 10.000 Menschen den Rücktritt von Präsident Aleksandar Vučić gefordert.

Die Demonstranten verlangten unter dem Motto «Alle wie einer — Einer von fünf Millionen» freie Medien und faire Rahmenbedingungen für Wahlen. Sie werfen Vučić autokratisches Verhalten vor. Abgeleitet wird ihre Parole von der Aussage des Präsidenten, dass er selbst dann nicht auf die Forderungen eingehen würde, wenn diese von fünf Millionen Bürgern kämen — Serbien hat sieben Millionen Einwohner.

Bereits seit Dezember finden immer wieder Proteste gegen die serbische Führung statt. Die Kundgebungen werden von der Oppositionsallianz Bündnis für Serbien (SzS) unterstützt, deren Spektrum von links bis ganz rechts reicht.

Die von Vucic kontrollierten Medien diffamieren die Demonstranten seit Wochen als angeblich gewalttätig. Vor der Demo am Samstag hat sich die Anspannung verschärft, da Pro-Regierungs-Medien und Beamte behauptet hatten, die Opposition wolle die staatlichen Institutionen stürmen und die Macht mit Gewalt an sich reißen.

Oppositionsführer berichten, die Behörden hätten versucht, ihre Unterstützer davon abzuhalten, aus anderen Teilen Serbiens nach Belgrad anzureisen.