Europa erwacht: Rechte in Finnland zweitstärkste Kraft

Auch Finnland liegt offenbar im rechtspopulistischen Trend: bei der Parlamentswahl am Sonntag konnte sich die „rechtspopulistische“ Partei „Die Finnen“ (vormals: die wahren Finnen) unter Jussi Halla-aho als Gewinner profilieren. Sie kam auf 17,2 Prozent der Stimmen – ein hervorragender zweiter Platz hinter den Sozialdemokraten mit 17,7 Prozent. Die regierende Traditionspartei „Zentrum“ unter Parteichef und Premierminister Juha Sipilä mußte schwere Verluste einstecken.

Den starken Zuwachs in den letzten Wochen vor der Wahl haben „Die Finnen“ vor allem dem Ausländerthema zu verdanken, das Parteichef Halla-aho mit ruhigem Ton, aber inhaltlicher Schärfe vortrug. Er thematisierte nicht zuletzt sich häufende Sexualverbrechen von „Flüchtlingen“. Angesichts des Brexit will er die Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU abschaffen und weniger Ausländer nach Finnland lassen, um Verhältnisse wie in Großbritannien zu vermeiden, wie er sagt.

Daß Halla-aho 2012 wegen angeblich „islamfeindlicher“ Äußerungen zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, focht den finnischen Wähler ersichtlich nicht an.