Die Frontfrau der französischen Gelbwesten-Partei, Ingrid Levavasseur, wirft hin. Medien gegenüber zeigte sich die 31jährige Krankenpflegerin, die im Januar die Aufstellung einer eigenen Wahlliste zur Europawahl bekanntgab, resigniert und enttäuscht vom Binnenleben der Gelbwesten-Bewegung, die „machohaft“ und von Rechten durchsetzt sei.
Das berichtet das deutsche Magazin Zuerst! am Mittwoch. Außerdem sei auch ihre Wahlliste inzwischen von gewaltaffinen Umsturz-Aktivisten infiltriert, ließ sie die österreichische Tageszeitung „Standard“ jetzt wissen. Nachdem ihr Sprecher Christophe Chalençon Sympathien für rechte Ideen wie den Einsatz „paramilitärischer Kräfte“ erkennen ließ und den italienischen Vizepremier Luigi di Maio ohne ihr Wissen nach Frankreich einlud, reichte es ihr, und Ingrid Levavasseur gab vor kurzem den Rückzug von ihrer Liste bekannt.
Die prominente Gelbwesten-Anführerin will jetzt in ihrer Heimat in der Normandie einen Verein für alleinerziehende Mütter gründen. Beobachter sehen in ihrem Ausstieg ein Indiz für den Niedergang der Bewegung, die am letzten Wochenende nur noch 22.000 Anhänger auf die Straße brachte.