Sri Lankas Muslime haben Angst vor Rache

Die Ermittler in Sri Lanka gehen davon aus, dass die Anschläge am Ostersonntag von neun Selbstmordattentätern ausgeübt wurden: Acht Männer und eine Frau.

US-Außenminister Mike Pompeo erklärte, vieles deute darauf hin, dass die Miliz Islamischer Staat für die Taten mit mehr als 350 Toten verantwortlich sei. Die Gruppierung hatte die Verantwortung für die Anschläge übernommen.

Ob es sich um einen Vergeltungsschlag für die Angriffe auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch Mitte März handelte, ist umstritten. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte, derartige Geheimdienstinformationen lägen ihr nicht vor.

Regierung will Terrorismus im eigenen Land bezwingen

Rund zehn Prozent der Einwohner Sri Lankas sind Muslime, Ein Vertreter der islamischen Gemeinde der Stadt Negombo sagt, er sei von Bekannten aufgefordert worden, nicht persönlich vorbeizukommen, um sein Beileid auszusprechen, denn es gebe Menschen, die derzeit nicht gut auf Muslime zu sprechen seien. Man könne deren Gefühlsregungen verstehen, sagt er.

Ein anderer Einwohner Sri Lankas muslimischen Glaubens berichtet, dass viele Menschen nach den Anschlägen Angst vor Übergriffen hätten, insbesondere Familien mit Kindern. Man könne seine Kinder deshalb nicht zur Schule schicken, sagt er. Jederzeit könne alles passieren, er habe sein Geschäft in den vergangenen vier Tagen geschlossen gehalten, erläutert der Mann.

Die sri-lankische Regierung zeigte sich nach den Anschlägen vom Ostersonntag entschlossen, den Terrorismus im eigenen Land zu bezwingen. Mehrere Länder hätten ihre Hilfe angeboten, sagte Premierminister Ranil Wickremesinghe.

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