Frankfurter Allgemeine: War Boltons Drohung gegen Iran nur ein Bluff?

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellte die US-Drohung mit dem Kriegsschiff U.S.S. Abraham Lincoln gegen Iran als einen 100.000-Tonnen-Bluff in Frage.

Diese Zeitung bezeichnete in ihrem Artikel die US-Flugzeugträger, von denen das Land 11 besitzt, als Sinnbild von Amerikas militärischer Stärke und schrieb:

«Wenn Washington sie in Marsch setzt, kann das Gegner in Angst und Schrecken versetzen. Im jüngsten Fall dürfte es aber kaum gelingen.»

Außerdem wurde in dem Artikel die Frage gestellt, ob die Worte Boltons in Teheran tatsächlich «Eindruck schinden könnten». Der Autor dieses Beitrags verneinte das und nannte zwei Gründe dafür. Zunächst einmal habe die Regierung Trumps in der Vergangenheit gezeigt, dass ihre Flugzeugträger nicht immer jene Taten folgen lassen, die zuvor mit Worten angekündigt worden waren. Als sich der Nordkorea-Konflikt im April 2017 zuspitzte, habe Trump angekündigt, dass der amerikanische Flugzeugträger U.S.S. Carl Vinson in das Japanische Meer entsandt werde.

Tatsächlich seien aber die Vinson und drei weitere Kriegsschiffe ihrer Kampfgruppe zu der Zeit in die entgegengesetzte Richtung gefahren, um an einem Manöver im Indischen Ozean teilzunehmen – rund 3500 Seemeilen von der koreanischen Halbinsel entfernt.

Dem Bericht zufolge ist der Flugzeugträger U.S.S. Abraham Lincoln für den Nahen Osten ebenso wie für Zentralasien und Ostafrika zuständig. Gegenwärtig befindet sich auf jeden Fall kein anderer amerikanischer Flugzeugträger im Persischen Golf.

Weiter heißt es im Artikel der FAZ:

Boltons Worte dürften also – wenn überhaupt – den Weg der Lincoln vor die Haustür Irans beschleunigen. Mehr nicht. Auch die Wirkung einer nicht näher spezifizierten Verlegung weiterer Kampfflugzeuge in die Region ist unklar. Die amerikanischen Luftstreitkräfte unterhalten – ähnlich wie die Navy – eine ohnehin umfangreiche Präsenz in der Region. Rotationen der dort stationierten Verbände sind die Regel. (IRINN/FAZ)