Iran: Anti-Kopftuch-Aktivistin Movahed wurde begnadigt

Die iranischen Behörden haben Aktivistin Vida Movahed freigelassen, die zum Symbol der Protestbewegung gegen das obligatorische Tragen traditioneller Frauenschals geworden ist — sogenannte Hijabs.

Das berichteten iranische Medien am Dienstag unter Berufung auf ihre Anwältin. Ende Dezember 2017 kletterte die damals 32-jährige Movahed mit ihren offenen Haaren zu einem Stand in der Engelab Avenue in Teheran und schwenkte einen Schal wie eine Fahne.

Das Bild von Vida Movahed auf dem sie ihr Kopftuch an einem Stock schwenkt, wurde zur Ikone und Symbol des Widerstandes im Iran. Ihre Aktion fand zahlreiche Nachahmerinnen.

Fotos und Videos wurden damals in sozialen Netzwerken weit verbreitet.

Dies war die erste derartige Aktion seit dem Verbot, dass Frauen nach der islamischen Revolution von 1979 an allen öffentlichen Orten ohne Kopftuch auftauchten.

In den folgenden Monaten stiegen mehrere Dutzend Frauen auf das Podest, zogen ihre Hijabs aus und banden sie an Stöcke.

Movahed wurde im Herbst 2018 festgenommen und im März 2019 vom Gericht zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt.

Im April gab es Berichte, dass die iranischen Behörden den Aktivisten begnadigten, aber es gab keine offizielle Bestätigung.

Bildergebnis für Kopftuch iran schönes gesicht

Das Gebot des Kopftuchtragens für die Frau wird vor allem mit drei Textpassagen des Korans begründet, die sich in Sure 24, Vers 31 sowie Sure 33, Vers 53 und 59 finden. Ein Verstoß gegen dieses Gebot wird nach islamischen Recht geahndet.

Gebot des Kopftuchtragens für Frauen begründet wird, Sure 33 / 53 des edlen Koran:

«Und wenn ihr die Gattinnen des Propheten um etwas bittet, das ihr benötigt, dann tut das hinter einem hijāb hervor! Auf diese Weise bleibt ihr und euer Herz rein», so die deutsche Übersetzung.

Ein Verstoß gegen dieses Gebot wird in islamisch geprägten Ländern rechtlich (nach der Scharia) geahndet.