Mehr als 50 deutsche Gemeinden haben sich bereit erklärt, im Mittelmeerraum festgenommene Zuwanderer aufzunehmen.
Angeblich wurden die Migranten vor etwa einer Woche von der deutschen Flüchtlingshilfe Sea-Watch gerettet. Italien hat dieser Organisation jedoch verboten, in seine Hoheitsgewässer einzudringen.
Das Bundesministerium des Innern gab bekannt, dass über 50 deutsche Städte und Gemeinden der Aufnahme von 43 Sea-Watch 3-Immigranten schriftlich zugestimmt haben und weitere zehn vom italienischen Innenminister Matteo Salvini die Erlaubnis erhalten haben, an Land zu gehen, da sie krank und Familien mit Kindern sind.
„Menschenrechte kosten eben Geld! Und ich finde es falsch, zu sagen: Die Menschen haben sich ja selbst in Seenot gebracht. Wir retten ja auch Menschen, die zum Beispiel von einer Lawine verschüttet werden“, sagte der Bürgermeister von Rottenburg, Stephan Neher (CDU). Damit solle mehr Druck auf den Bund ausgeübt und die Koordination unter den aufnahmewilligen Städten verbessert werden.
Die italienische Regierung hatte vor rund einer Woche ein Dekret beschlossen, das die Aufnahme von Zuwanderern auf dem Mittelmeer unter Strafe stellen kann. Kapitänen, Betreibern und Eignern von privaten Schiffen, die „ohne Genehmigung in italienische Hoheitsgewässer eindringen“, drohen künftig bis zu 50.000 Euro Geldstrafe.