Russland ist bereit, den revolutionären Ebola-Impfstoff an die Demorkatische Republik Kongo zu liefern

Ein bahnbrechender Impfstoff, der im staatlichen VECTOR-Forschungszentrum für Virologie und Biotechnologie in Nowosibirsk entwickelt wurde, wird voraussichtlich in die Demokratische Republik Kongo verschifft, wo ein anhaltender Ebola-Ausbruch bereits 1.700 Todesopfer gefordert hat, sagte VECTOR-Generaldirektor Rinat Maksyutov gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.

 

«Die Frage [der Lieferungen des Impfstoffs in die Demokratische Republik Kongo] wird derzeit geprüft. Gegenwärtig herrscht in der Demokratischen Republik Kongo Ebola-Fieber. Derzeit ist dies das einzige Land, das diesen Impfstoff benötigt, und die Frage wird verhandelt.» Sagte Maksyutov und lehnte es ab, weiter zu kommentieren.

Ende Juni besuchte eine russische Delegation, zu der auch VECTOR-Spezialisten gehörten, Kinshasa, um das Thema Ebola-Impfung in der DR Kongo zu erörtern. Auf dem Treffen wurde der Impfstoff kongolesischen Vertretern vorgestellt. Die russische Delegation bot ihre Hilfe bei der Ausrottung der Krankheit an.

Später traf sich Anna Popova, Leiterin der russischen Verbraucherschutzbehörde, am Rande des Moskauer Urban Health Forums mit Marit van Lenthe, Präsidentin der niederländischen Niederlassung von Ärzte ohne Grenzen (MSF Holland). Sie diskutierten, wie der Impfstoff verwendet werden könnte, um die Wissenschaftler und Ärzte, die im Epizentrum des Ausbruchs arbeiten, zu immunisieren.

Das VECTOR-Zentrum hat den Ebola-Impfstoff entwickelt und zertifiziert, von dem angenommen wird, dass er der sicherste unter seinen Analoga ist. Es wurde in die offizielle Liste der Arzneimittel aufgenommen, die in Russland zur gezielten Impfung gegen die durch das Ebola-Virus verursachten Krankheiten zugelassen sind. Der Peptid-Impfstoff unterscheidet sich stark von seinen westlichen Analoga als sehr sicher, wirksam, ohne Nebenwirkungen, leicht lager- und transportfähig.

In der Demokratischen Republik Kongo brach von Ende Juli bis Anfang August 2018 eine Ebola-Epidemie aus. Am 28. Juli informierten die Gesundheitsbehörden der Provinz Nordkivu das Gesundheitsministerium über verdächtige Fälle und Todesfälle. Weitere Untersuchungen bestätigten, dass es sich um das besonders gefährliche Zaire-Ebola-Virus handelte. Bei früheren Ebola-Ausbrüchen wurde eine Mortalitätsrate zwischen 25% und 90% dokumentiert.

Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt die Ebola-Virus-Krankheit (EVD, auch bekannt als hämorrhagisches Ebola-Fieber) als «eine schwere, häufig tödliche Krankheit beim Menschen. EVD-Ausbrüche haben eine Todesrate von bis zu 90%.» Zu den Symptomen gehören plötzliches Fieber, starke Schwäche, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Halsschmerzen. Es folgen Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Nieren- und Leberfunktionsstörungen sowie in einigen Fällen innere und äußere Blutungen. Die Infektion wird durch direkten Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten und dem Gewebe infizierter Tiere oder Menschen übertragen. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 21 Tage.

Das Virus wurde erstmals 1976 in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) registriert. Ausbrüche wurden in Sudan, Gabun, der Republik Kongo, Angola und der Elfenbeinküste gemeldet. Die jüngsten Ebola-Epidemien in Westafrika in den Jahren 2014 bis 2016 forderten mehr als 11.300 Todesopfer und mehr als 28.600 Menschen erkrankten an der Krankheit. Die tödlichsten Ergebnisse wurden in Guinea, Sierra Leone und Liberia gemeldet.