Hongkong: Maskierte Männer griffen Demonstranten und U-Bahn-Passagiere an: Mehr als 40 Menschen wurden verletzt

Am Abend des 21. Juli hat eine Gruppe Unbekannter in weißen T-Shirts Demonstranten und Fahrgäste an der U-Bahnstation Yuen Lun nach einem weiteren Protest in der Innenstadt zusammengeschlagen.

Bei dem Anschlag wurden etwa 45 Menschen verletzt, berichtet South China Morning Post.

Menschen in Weiß griffen Passagiere in schwarzer Kleidung an. Diese Farbe ist zu einem der Symbole für Protestdemonstrationen auf den Straßen von Hongkong geworden.

Die Zusammenstöße begannen gegen 22.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr Moskauer Zeit), die Polizei traf erst eine Stunde nach Beginn der Schläge ein. Die Angreifer wurden nicht festgenommen.

Augenzeugen schlugen vor, dass der Angriff von Mitgliedern der kriminellen Gemeinschaften — den Hongkonger Triaden — inszeniert wurde. Sie waren mit Stöcken und Peitschen bewaffnet und schlugen wahllos auf Demonstranten und Journalisten ein.

Dutzende Menschen wurden verletzt, mindestens 45 wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Eines der Opfer befindet sich in einem kritischen Zustand.

Zuvor fand am 21. Juli ein weiterer Protest in der Innenstadt statt. Nach Angaben der Veranstalter nahmen mehr als 430.000 Menschen an der Demonstration teil. Sie warfen Eier auf Regierungsgebäude und strichen die Wände mit Sprühfarbe an. Die Polizei hat die Kundgebung mit Tränengas und Gummigeschossen aufgelöst.

In Hongkong finden seit Anfang Juni Massenklagen gegen die Verabschiedung des Auslieferungsgesetzes statt. Am 9. Juni gingen etwa eine Million Demonstranten auf die Straße, seitdem wurden die Aktionen mehrmals wiederholt.

Die Prüfung des Gesetzentwurfs wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, die Kundgebungen wurden jedoch nicht unterbrochen. Die Teilnehmer fordern eine endgültige Ablehnung des Gesetzes und befürworten auch die Ausweitung der Rechte und Freiheiten in der autonomen Region.