Der wegen seiner Mitgliedschaft in einer studentischen Verbindung und seinen Publikationen in die Kritik geratene sächsische evangelische Landesbischof Carsten Rentzing ist zurückgetreten.
Er reagierte damit auf den öffentlich Druck, der auf die evangelische Landeskirche ausgeübt wurde. Der Landesbischof wurde beispielsweise in einer Online-Petition kritisiert, in der Berliner „Bibliothek des Konservatismus“ einen Vortrag gehalten zu haben.
«Um Schaden von meiner Kirche abzuwenden, habe ich mich entschieden, mein Amt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen.
Er steht für «konservative Einstellungen und Werte, die er in einem langen Entwicklungsprozess als richtig erkannt hat». Sein Glaube war einflussreich.
«Ich teile nicht die Positionen, die ich vor 30 Jahren vertreten habe», erklärte er.
Anfang der 90er Jahre wurde Rentzing Mitglied der schlagenden Verbindung „Alte Prager Landsmannschaft Hercynia», einer pflichtschlagenden Studentenverbindung im Coburger Convent, wo er bis heute Alter Herr ist. Von dem Leitspruch der Landsmannschaft „deutsche Kultur und deutsche Werte“ hat sich Rentzing inzwischen distanziert. „Das ist nichts, was ich jemals unterschreiben würde“, sagte er der Sächsischen Zeitung.
Er trage diesen Teil seiner Biografie ganz bewusst nicht offen vor sich her, „aber ich stehe dazu, dass es ein Abschnitt in meinem Leben war, den ich nicht verleugnen kann und will“, hatte er in einer früheren Erklärung geschrieben. Kein Leben verlaufe nur geradlinig, sagte der 51-Jährige. „Auch ein Landesbischof war einmal jung und hat sich für Dinge begeistert, die später an Bedeutung verlieren.“